Regiobus in Bad Belzig: Betriebsrat fürchtet wegen Corona um die Gesundheit der Fahrer

Die Anpassungen des Fahrplans der Regiobus Potsdam Mittelmark liegen weiter auf Eis. Betriebsrat und Unternehmensführung haben dazu noch Gesprächsbedarf. Das haben die Beteiligten auf MAZ-Anfrage bestätigt. Die Arbeitnehmervertretung ist enttäuscht, dass es nach der geplatzten Aktualisierung der Angebote schon mehrere Tage dauert, ehe überhaupt Kontakt aufgenommen wird. Wie berichtet, sollten die Offerten im Raum Bad Belzig, Brück und Treuenbrietzen nach der Erfahrung aus den ersten Wochen des Schuljahres optimiert werden. Doch die Interessenvertretung hat diesmal –für Geschäftsführer Hans-Jürgen Hennig überraschend – ihr positives Votum versagt. Diskussion lieber intern: Zu den Gründen ihrer Ablehnung hält sie sich weitgehend bedeckt: „Wir haben ’nur’ die Gesundheit unseres Fahrpersonals im Blick. Denn die sogenannten Optimierungen sind meist von ungenügenden Fahrzeiten geprägt und gehen damit zu Lasten unserer Beschäftigten“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Holger Schiffbauer. Wo und wie sich das bei den Änderungen genau auswirkt, will er im Detail nur intern besprechen. „Die Problematik der ungenügenden Fahr- und Wendezeiten wird jedenfalls regelmäßig vom Betriebsrat kritisiert und angesprochen.“ Ausdrücklich weist der Betriebsrat die Spekulationen zurück, seine Haltung stehe im Zusammenhang mit Tarifforderungen, die gerade verhandelt werden. Diese Absprachen würden vielmehr zwischen Kommunalem Arbeitgeberverband und Gewerkschaft getroffen, heißt es in der Stellungnahme für die MAZ. Verdi sieht Grenze erreicht: Der zuständige Verdi-Sekretär Jens Groeger beklagt, „dass die Dienstplanwirkungsgrade in den zurückliegenden Jahren ständig gestiegen sind. Das Personal wurde aber nicht dem entsprechend ausgebaut.“ Er verweist auf den noch anstehenden demografischen Wandel und schätzt ein, „dass die Leistungsgrenze erreicht ist!“ Alles hänge von einer ausreichenden Finanzausstattung ab. „Hier werden aus meiner Sicht die Landkreise und Kreisfreien Städte vom Land ziemlich allein gelassen“,findet Jens Groeger. Von René Gaffron