Robinie als Baum des Jahres in Bad Belzig ohne Wandergruppen gepflanzt

Der Baum des Jahres 2020 hat seinen Platz an der Brücker Landstraße in Bad Belzig gefunden. Es ist eine Robinie. Sie wurde in dieser Woche schon ohne großes Zeremoniell gepflanzt. Stadtförster Lutz Hausig und Marco Grambow, der im Rathaus für das städtische Grün verantwortlich ist, haben den Platz dafür ausgesucht. „Wir hoffen, dass sich der Setzling trotz der aktuellen Trockenheit gut entwickelt“, sagt Lutz Hausig. Ausnahmsweise ist kein Standort im Wald gewählt worden, weil die Stelle am Rande bestens geeignet sei. Wanderung ist verschoben: Die am Tag des Baumes, dem 26.April, übliche Wanderung ist erst einmal verschoben. Der sich ausbreitenden Covid-19-Pandemie muss Rechnung getragen werden. Kommune, Forstbetriebsgemeinschaft und Oberförsterei Dippmannsdorf suchen noch eine Alternative, mit der die Tradition dennoch zu ihrem Recht kommen kann. Der Robinie wird in diesem Jahr vielerorten die Aufmerksamkeit geschenkt. Landläufig ist sie mitunter als falsche Akazie bekannt. „Die am Dienstag gepflanzte Robinia pseudoacacia 'Semperflorens' ist eine alte, kräftig wachsende Sorte mit einer lockeren Krone“, erklärt Oberförsterin Karin Heintz. Zu Anfang sei sie noch schmal oval, später etwas breiter. Krone in 20 Metern Höhe: Wenn der Baum richtig gut Wurzeln schlägt, erreicht er mindestens 18 bis 20 Meter Höhe. Die Krone hat eine regelmäßigere Form und fast keine Dornen, währenddessen die gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia) sehr stachelige und spitze Dornen an den Zweigen ausbildet. Blätter und Blüten sind ähnlich. „Allerdings ist die Blüte von 'Semperflorens' viel reicher“, schwärmt Karin Heintz. Obendrein gibt es doppelten Grund zur Freude. Denn im August und September findet eine, allerdings weniger überschwängliche, Nachblüte statt. Dadurch wird dies Art oft als Park- und Alleebaum gepflanzt und soll folgerichtig auch ein Blickfang in der Stadt werden. Das Gewächs hat die Stadt Bad Belzig in der Baumschule Nauen erworben. Es wurde von René Müller, einem Fachmann für Gartengestaltung und Landschaftspflege aus Jeserig/Fläming nahe dem Kreisverkehr mit Abzweig in die Erich-Weinert-Straße gepflanzt. Der Findling für die Kennzeichnung wurde dankenswerter Weise wie in den vergangenen Jahren vom Steinmetzmeister Karsten Scholz als Sponsor ausgesucht, bearbeitet und aufgestellt. Chance für andere Arten: „Eine Tradition – die symbolisch sich jedes Jahr einer anderen Baumart – widmet, soll auch in diesem speziellen Jahr fortgesetzt werden“, resümiert Karin Heintz. Gerade in dem sich andeutenden dritten trockenen Jahr in Folge sei es wichtig, über den Tellerrand zu schauen und auch nicht heimischen Baumarten eine Chance im Zuge des Klimawandels zu geben. Von René Gaffron

Bad Belzig - So kann der Baum des Jahres ein Blickfang werden