So wird der neue Weg zur Alten Schule in Bad Belzig geplant

Bei der Sanierung der ehemaligen Geschwister-Scholl-Grundschule am Busbahnhof in Bad Belzig müssen erneut Pläne geändert werden. Dieses Mal ist die Gestaltung der Außenanlagen betroffen. Das wird weitere Mehrkosten zur Folge haben, bestätigt Bauamtsleiter Robert Wildgrube. Die Veränderungen sind nötig, weil die Zufahrt zum künftigen Soziokulturellen Zentrum nicht wie bisher üblich über den Parkplatz des benachbarten Edeka-Marktes erfolgen kann. Zwar hat dessen Betreiber Michael Wipfli nichts gegen diese Lösung einzuwenden und sich vielmehr bei der Grundstücksgesellschaft der Handelskette in Minden mehrmals dafür verwendet. Jedoch ist sie trotzdem nicht zustande gekommen. Abmachungen waren spruchreif: „Eigentlich waren die Absprachen zu Jahresbeginn soweit, dass ein Bauerlaubnisvertrag geschlossen und das Überfahrtsrecht im Grundbuch gesichert werden sollte“, sagt Robert Wildgrube. Bis heute sei dazu auch keine Absage im Rathaus eingetroffen. „Als es zur notariellen Beurkundung gehen sollte, ist der Kontakt schlicht abgebrochen“, berichtet er. Auch konzernintern, wie zu vernehmen war. Es sei davon auszugehen, dass die zuständigen Gremien der Genossenschaft wegen der Corona-Krise nicht zu Entscheidungen gekommen sind. Aber die Verwaltung geriet in Zeitdruck und musste eine Entscheidung treffen. Denn der Ausbau des Gebäudes schreitet voran und die Herrichtung von Grünflächen und Parkplätzen muss vorbereitet sein. Folgerichtig wurden Pläne aktiviert, die eine separate Zufahrt zum ehemaligen Schulhof vorsehen. Diese Erschließung war schon durchdacht worden, erscheint aber weniger elegant. Eigene asphaltierte Zufahrt nötig: Es handelt sich um einen schmalen Streifen zwischen Edeka-Zufahrt und den zwei Eigenheimen am Schulhofrand. Schon jetzt sind dort zwei Parkplätze angelegt – sie werden künftig einer asphaltierten Zufahrt weichen müssen. Nicht nur, dass eine zusätzliche Versiegelung nötig wird. „Das Gelände hat erhebliches Gefälle und muss deshalb wahrscheinlich mit einer Stützmauer abgefangen werden“, erklärt Robert Wildgrube die Herausforderung. Auf 16.000 Euro beziffert er die Mehrkosten für die Kommune. Seit 1996 wird in dem Gebäude nicht mehr unterrichtet. Es gab Ideen, es als Haus des Gastes im Kurort Bad Belzig zu etablieren. 2018 konnte dann mit den Vorbereitungen des Umbaus zur Kultur- und Begegnungsstätte begonnen werden. Er wird noch bis nächstes Jahr dauern. Im künftigen Soziokulturellen Zentrum sollen die Bibliothek, der Jugendtreff und die Spielstätte des Jugendtheaters „Strumpfhose“ untergebracht werden. Sie hatte für die Anlage von Rasen- und Gehölzflächen, das Integrieren einer Bühne auf dem Hof, die Herrichtung von 28 Parkplätzen sowie barrierefreien Wegen mit rund 700.000 Euro kalkuliert, die hauptsächlich aus dem Förderfonds „Soziale Integration im Quartier“ zu bestreiten sind. Der Antrag ist schon gestellt. Viel Bewegung auf der Baustelle: Doch bereits bei der Sanierung des Gebäudes waren die Kosten von 2,6 auf 3,4 Millionen Euro explodiert. Die knapp hundertjährige Bausubstanz war maroder als gedacht. Unter anderem ein konterminierter Schornstein hat laut Fachamtsleiter mehr Aufwand verursacht. „Aktuell gibt es keine neuen Überraschungen“, erklärt Robert Wildgrube. „Die letzten Hochbaulose sind jetzt vergeben“, sagt er. Dabei sind vor allem regionale Unternehmen auf der Baustelle vertreten. Um die Lücke bei den Eigenanteilen zumindest teilweise decken zu können, hat der Kreis Potsdam-Mittelmark schon mal 150.000 Euro aus dem Fonds für strukturschwache Kommunen überwiesen und soll das möglichst 2021 wiederholen. Gleichwohl bleibt dann ein noch nicht gedeckter Rest von 180.000 Euro. Darüber hinaus muss die Ausstattung mit den künftigen Nutzern noch gestemmt werden. Von René Gaffron