Sternsingerbesuche abgesagt: Segensgruß wird 2021 digital erteilt

Die Sternsinger werden Anfang des Jahres nicht durch den Fläming ziehen und persönlich ihren Segensgruß für das neue Jahr sowie die frohe Botschaft von der Geburt Jesu überbringen können. Doch die katholische Kirche hat sich bereits eine Alternative überlegt. „Den Sonntag vor und nach den Heiligen Drei Königen werden wir kleine Sets in der Kirche auslegen. Darin befinden sich Kreide, Gebetszettel sowie der Aufkleber mit dem Segensspruch, den man sich selbst an die Haustür kleben kann“, erklärt der katholische Pfarrer Burkhard Stegemann. Außerdem soll in den katholischen Kirchen in Bad Belzig und Treuenbrietzen am Sonntag vor und nach den Heiligen Drei Königen ein Video gezeigt werden, das die Kinder selbst produziert haben. „In dem Film sind die Kinder als die Heiligen Drei Könige zu sehen, wie sie singen und beten.“ Gepäck für Sternsingeraktion: Normalerweise besuchen die drei Sternsinger, verkleidet als die drei Heiligen Könige Caspar, Melchior und Balthasar, im Durchschnitt 15 bis 20 Haushalte im Fläming, überbringen den Segensgruß im heimischen und warmen Wohnzimmer und freuen sich über eine Spende für das mitgeführte Spendendöschen. Denn jedes Jahr sammeln die Sternsinger Geld für wohltätige Zwecke. Auch dies wird dieses Mal anders sein. „Die Bäckerei Gericke aus Bad Belzig will ein Gebäck backen, das verkauft wird. Der Erlös geht an die Sternsingeraktion, die Kinder in der Ukraine unterstützt. Der Aufruf richtet sich an die ganze Stadt und beginnt am 6. Januar in der Bäckerei. Jeder kann mithelfen“, sagt der katholische Geistliche. Die Spenden werden dem Kindermissionswerk überwiesen, das damit in diesem Jahr schwerpunktmäßig Kindern in der Ukraine zugutekommt, sagt Stegemann. Lesen Sie auch: Sternsinger erfreuen den Hohen Fläming Sternsinger im Hohen Fläming unterwegs Landrat empfängt Sternsinger Ihre erste Station haben die drei Heiligen Könige normalerweise direkt am Dreikönigstag, 6. Januar, beim Landrat, erklärt der Seelsorger. „In diesem Jahr könnte ich mir diesen Besuch als Videokonferenz vorstellen, aber dazu müsste noch einiges abgeklärt werden.“ Die Sternsinger sind zwischen sieben und 14 Jahre alt. „Zur Teilnahme gibt es keine Beschränkungen. Die Kinder und Jugendlichen müssen dafür nicht katholisch sein“, erklärt Burkhard Stegemann. Segensspruch „20+C+M+B+21“: Am Ende des sonst persönlichen Besuchs geben die Sternsinger den Segen „So segne Gott euch und dieses Haus: dass Frieden hier herrsche und von hier geh’ aus“. Mit weißer Kreide wird normalerweise dann der Segensspruch „20+C+M+B+21“ an die Haustür geschrieben. Die Buchstaben stehen für den lateinischen Text „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Die Zahlen am Anfang und am Ende des Segens bezeichnen das Jahr. Das Sternsingen ist ein alter Brauch, der bis ins Mittelalter zurückreicht. 1958 griff das Kindermissionswerk ihn auf. „Und auch in Coronazeiten soll es weitergehen“, wünscht sich Pfarrer Stegemann. Von Johanna Uminski