Zahlen für den Arbeitsmarkt im April im Hohen Fläming veröffentlicht

Die Zahlen für April zeigen die ersten Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt im Hohen Fläming. Demnach ist die Arbeitslosenquote im Vergleich zu März um 0,4 Prozent gestiegen und liegt jetzt bei 6,4 Prozent. Sie ist damit ebenfalls 0,3 Prozent höher als im April 2019. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Statistik hervor. „Im vergangenen Monat waren 1321 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 70 mehr als noch im März“, sagt Uta Möbius, stellvertretende Leiterin der Arbeitsagentur-Geschäftsstelle in Bad Belzig. „Damit wird eine Steigerung deutlich, die wir sonst im April so nicht hatten.“ Saisonkräfte nicht gebraucht: Uta Möbius weist außerdem auf eine Auffälligkeit beim Abgang an Arbeitslosen hin. „Das waren im April 201 Personen – und damit nur 71 weniger als noch im März. Zum Vergleich: Im April des vergangenen Jahres hatten wir 218 Abgänge gegenüber März.“ Die geringe Zahl beim Abgang ergebe sich aus der Tatsache, dass weniger Menschen in Arbeit gekommen seien, als sonst um diese Zeit üblich, sagt Uta Möbius weiter. „Der April ist eigentlich der Saisonstart für das Hotel- und Gaststättengewerbe. Da diese Unternehmen nach wie vor geschlossen sind, werden die Saisonkräfte nicht gebraucht.“ Lesen Sie auch: „Die Zahlungsflüsse dürfen nicht ins Stocken geraten“ Viele Betriebe hätten zudem bereits einen Arbeitsausfall und damit Kurzarbeit angezeigt. „Aber es zeigt sich erst in den kommenden Monaten, wie viele von diesen Betrieben dann auch tatsächlich Anträge stellen und Kurzarbeit abrechnen“, erläutert Uta Möbius. Denn für diese Antragsstellung haben die Arbeitgeber nach ihrer Anzeige drei Monate Zeit. Betroffene Branchen seien neben dem Hotel- und Gaststättengewerbe und dem Friseurhandwerk auch der Einzelhandel fernab von Lebensmitteln. „Im Prinzip alle, die von angeordneten Schließungen betroffen waren und sind – oder auch das produzierende Gewerbe, das wegen fehlenden Zulieferungen in Schwierigkeiten geraten ist“, macht die stellvertretende Geschäftsstellenleiterin deutlich. Mehr zum Thema: Corona-Virus belastet Arbeitsmarkt in Brandenburg Der Bestand bei den Stellenangeboten sei ähnlich geblieben, der Zugang nur gering. So waren im April 347 offene Stellen gemeldet – und damit nur drei mehr als zuletzt im März. „Wir bekommen aber von vielen Unternehmern die Rückmeldung, dass die Stellen im System belassen werden sollen – weil sie natürlich hoffen, dass der Betrieb irgendwann normal weitergeht und dann brauchen sie das Personal ja wieder“, sagt Uta Möbius. In der Bad Belziger Geschäftsstelle selbst habe sich die Lage inzwischen etwas normalisiert. „Wir hatten uns ja umstrukturiert und Kapazitäten umverteilt, um dem Mehrbedarf an Beratungsleistung – zum Beispiel zu Kurzarbeit und den Anträgen – gerecht werden zu können“, sagt Uta Möbius. „Uns erreichen immer noch viele Anrufe, aber es hat sich stabilisiert.“ Von Josephine Mühln

Bad Belzig - Arbeitsmarkt: Saisonkräfte waren im April noch nicht nachgefragt