Seddin: Ortsvorsteher Hartmut Schäfer kämpft für Sanierung des miserablen Radwegs an der B2

Es ist jedes Mal eine Zumutung. Hin und Zurück. Der Radweg vom Ortsausgangsschild Seddin bis zum Farbenfachgeschäft Öta Malerzentrum in Beelitz, etwas über zwei Kilometer an der Bundesstraße 2 entlang, ist in einem miserablen Zustand. An drei Stellen über jeweils rund 250 Meter sind die Schäden so schlimm, dass die Radfahrer nur mit erhöhter Aufmerksamkeit einigermaßen unbeschadet die Fahrt überstehen. Die Schäden sind durch Baumwurzeln verursacht. „Einige Risse sind geschätzt sechs Zentimeter hoch“, sagt Seddins Ortsvorsteher Hartmut Schäfer (Pro Dorv). Der 68-Jährige beobachtet das Problem seit mindestens sechs Jahren, seit er Ortsvorsteher ist. Seit letztem Jahr kämpft er verstärkt für die Ausbesserung des Radweges. Doch bis heute ist er mit seinem Anliegen kaum einen Schritt weiter gekommen. Das liege an dem Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg, so Schäfer, der aus seiner Sicht zu langsam reagiert. „Ich möchte so schnell wie möglich eine Besserung der Situation“, sagt Schäfer. In einem offenen Brief an den Landesbetrieb Straßenwesen schrieb der Ortsvorsteher über die Mängel und „dass aus meiner Sicht die Fahrsicherheit für die Radfahrer nicht mehr zu 100 Prozent gewährleistet ist“, so Schäfer. Anfang September 2019 kam es zu einem Vorort-Termin zwischen Hartmut Schäfer und Mitarbeitern des Landesbetriebes. Kurz danach informierte Schäfer den Ortsbeirat über das Ergebnis des Treffens. „Der Landesbetrieb hatte mitgeteilt, den entsprechenden Straßenabschnitt frühestens 2023 zu sanieren, was auch den Radweg mit einschließt“, so Schäfer, „das Argument war, dass man nicht vor Ende des A10-Ausbaus zwischen dem Dreieck Potsdam und dem Dreieck Nuthetal bauen wollte. Der ist ja jetzt vorbei. Der Landesbetrieb will aber auch vermeiden, die Straße vor der Landesgartenschau im Jahr 2022 in Beelitz zu sanieren.“ Das dauert Hartmut Schäfer definitiv zu lange. Er wünscht sich im Mindesten eine provisorische Besserung des katastrophalen Zustandes des Radweges. Aber eben auch keine einfache Flickschusterei. „Wenn eine Autostraße in einer solchen Verfassung wäre, hätte man die schon längst saniert“, kritisiert Schäfer und ärgert sich, dass der schlechte Radweg offenbar ein Beispiel „für die Benachteiligung der Radfahrer ist“, so der Ortsvorsteher. Er hat um einen weiteren Vorort-Termin mit dem zuständigen Mitarbeiter des Landesbetriebes Straßenwesen gebeten. Doch der antwortete nur, so gibt es Hartmut Schäfer wider: „Es gibt keinen neuen Sachstand und deswegen keinen Bedarf für einen weiteren Termin.“ Landesbetrieb Straßenwesen will Möglichkeit prüfen: Auf Anfrage der MAZ äußert sich der Landesbetrieb Straßenwesen zu dem Fall. Und macht eine kleine Zusage. Pressesprecher Steffen Streu schreibt: „Aus Sicht des Landesbetriebs ergibt eine Sanierung nur Sinn, wenn die Wurzeln der Bäume entfernt werden. Damit würden die Bäume so geschädigt, dass man sie fällen müsste. Wir werden prüfen, ob statt einer Sanierung behutsame Reparaturen der Deckschicht möglich sind.“ Und was passiert, wenn ein Radfahrer sich nun ernsthaft verletzt? Streu dazu: „Die Verkehrsteilnehmer sind auf allen Wegen dafür verantwortlich, aufmerksam zu sein und ihre Geschwindigkeit den gegeben Verkehrsverhältnissen anzupassen.“ Lesen Sie auch: Bauarbeiter bereiten neuen Radweg vor zwischen Bad Belzig und Klein Glien Eingung zum Langerwischer Radweg in Sicht Radschnellwege von Berlin nach Potsdam, Teltow, Werder, Kleinmachnow, Stahnsdorf, Nutehtal, Schwielowsee, Potsdam-Mittelmark geplant Von Annika Jensen