Unfallschwerpunkt: Landesstraßenbetrieb will B2 zwischen Seddin und Beelitz verlegen

Der Landesbetrieb Straßenwesen hält an dem Plan fest, die Bundesstraße 2 im Abschnitt zwischen Seddin und Beelitz zu verlegen und den Verkehr dort über eine neue Trasse zu führen, um einen Unfallschwerpunkt zu beseitigen. „Wir müssen etwas tun, um die Straße sicherer zu machen. Wir sind derzeit aber noch bei den Voruntersuchungen“, sagte Frank Schmidt vom Landesstraßenbetrieb. Untersucht werden Trassenvarianten und die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens. Die Pläne müssten noch mit dem Landesverkehrs- und dem Bundesverkehrsministerium abgestimmt werden, sagte er. Das Problem sind die Kuppen und Senken: Das Problem des B2-Abschnitts zwischen Seddin und Beelitz sind die Kuppen und Senken. „Man sieht den Gegenverkehr nur schwer, wenn man überholt“, sagte Schmidt. Optisch würden die Autos in den Senken verschwinden. Das geltende Überholverbot zeigt offenbar nicht genug Wirkung. „Die B 2 ist dort nach wie vor ein Unfallschwerpunkt“, so Schmidt. Lesen Sie auch: Von Montag an werden Bäume für Straßenbau in Bad Belzig gefällt Eine Abtragung der Kuppen oder ein Auffüllen der Senken sei nicht praktikabel, weil dann die Höhenunterschiede zu den Grundstückseinfahrten der Einfamilienhäuser, die sich an dem Abschnitt befinden, zu groß würden. Außerdem gingen bei einer Umgestaltung der bestehenden B 2 die dicht an der Straße stehenden Alleebäume verloren, die bei einer neuen Trassenführung erhalten blieben. Die alte B 2 würde dann zur Anliegerstraße: Der Plan sieht vor, auf der östlichen Seite der jetzigen B 2 auf etwa drei Kilometern Länge eine neue Straße durch den dortigen Kiefernwald zu bauen. Die neue Trasse würde kurz hinter dem Ortsausgang Seddin beginnen und vor dem Spargelhof Jakobs in Beelitz (Kähnsdorfer Weg) wieder auf die bestehende Straße geführt. Die alte B 2 würde laut Schmidt dann zu einer Anliegerstraße für die Anwohner der Einfamilienhäuser herabgestuft. Auch der Radweg würde dann in dem Abschnitt über die alte B 2 geführt. Für das Projekt ist laut Schmidt ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren nötig, „weil mit dem Vorhaben viele Betroffenheiten verbunden sind“. Er geht davon aus, dass mit dem Bau einer neuen B-2-Trasse wohl vor 2025 nicht zu rechnen sei. Beelitzer Grüne kündigen Widerstand an: Die Beelitzer Grünen kündigen bereits ihren Widerstand gegen das Vorhaben an. Die neue Trasse durch den Wald würde unter anderem auch komplett durch das Potsdamer Wald- und Havelseengebiet führen, das unter Landschaftsschutz steht, sagte Kerstin Pahl, Vorsitzende des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen. Den Plan des Landesstraßenbetriebes nennt sie nicht mehr zeitgemäß. „Wir sollten den Wald dort aufwerten und nicht für die nächste Straße opfern“, sagte Pahl und plädierte dafür, „dass man sich dort auch einfach an die Verkehrsregeln halten kann“. Im Abschnitt gilt eine Begrenzung auf Tempo 70 und ein Überholverbot. „Im Gebirge gibt es auch Berge, Täler und Senken. Man würde deshalb nicht auf die Idee kommen, das Erzgebirge abzutragen“, so die Vorsitzende der Beelitzer Grünen. Von Jens Steglich