Brielower sieht Goldschakal in seinem Garten

Wolfgang Berndt hat in seinem Garten in Brielow einen Goldschakal gesehen. Keine zehn Meter entfernt stand das Tier vor ihm auf dem Grundstück an der Plauer Straße, im Maul einen Vogel als Beute. Der 63 Jahre alte Diplom-Ingenieur hielt die Luft an, doch als er geistesgegenwärtig sein Handy zückte, um den Goldschakal zu fotografieren, reichte diese Bewegung schon aus, um den Gast zu vertreiben. Mit wenigen Sprüngen verschwand der Schakal in Gebüsch. Der Deutsche Jagdverband nennt Goldschakale Neubürger wie den Wolf. Ursprünglich im Balkan beheimatet, breiten sie sich über Österreich auch nach Deutschland aus. An der Schulter misst ein ausgewachsenes Tier einen halben Meter und wiegt gut 15 Kilogramm. Sie leben paarweise oder im Rudel, ernähren sich von Kleintieren und Früchten. Goldschakale sind größer als Füchse und kleiner als Wölfe. Wolfgang Berndt bleibt gelassen: „Er saß aus wie ein kleiner Wolf“, beschreibt Wolfgang Berndt seinen Eindruck. Und sein Gefühl? War ihm mulmig? „Angst hatte ich nicht, ich weiß nicht, was ich dagegen haben sollte, dass es hier nun Goldschakale gibt. Für Menschen sind sie bestimmt nicht gefährlich.“ Als Wolfgang Berndt den Goldschakal erblickte, rief er leise nach seiner Frau. Als diese auf die Terrasse kam, war das scheue Tier schon wieder verschwunden. „Mist, dachte ich zuerst, das glaubt mir meine Frau nie“, sagt der Brielower. Er hatte noch einen Artikel in der MAZ über einen gesichteten Goldschakal in Borkheide in Erinnerung. Deswegen war er sich sicher, kein anderes Tier vor Augen gehabt zu haben. Längere Beine als ein Fuchs: Berndt hatte Glück, das Tier mit den viel längeren Beinen, als ein Fuchs sie hat, kam kurz zurück. Nun glaubte ihm seine Frau. Auch in der Nachbarschaft reagierte man anfangs skeptisch auf seinen Bericht über dem Schakal. Bis dieser auch auf dem Grundstück des Nachbarn auftauchte. Nun hat Berndt einen weiteren Zeugen. Von Marion von Imhoff