Neuer Schwerpunkt-Status für Pritzerbe: Mehr Geld und Wohnbaufläche

Mit dem neuen Jahr hat Pritzerbe den Status eines „Grundfunktionalen Schwerpunktes“. Wie auch Ziesar, Wusterwitz, Groß Kreutz und Lehnin. Grundlage ist eine Festlegung der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming im Rahmen der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg. Was hat die Kommune davon? Der Stadt Havelsee steht eine jährliche Mehrbedarfszuweisung in Höhe von 100 000 Euro zu. „Von diesem Geld muss kein Anteil an Amts- oder Kreisumlage abgeführt werden“, erklärte Amtsdirektor Guido Müller auf der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten. Außerdem wird Pritzerbe für die nächsten zehn Jahre eine Wachstumsreserve von bis zu zwei Hektar Wohnungsbaufläche je 1000 Einwohner zugebilligt. „Konkret handelt es sich um 2,4 Hektar für die eigene Wohnbebauungsentwicklung“, so der Verwaltungschef. Warten auf den Supermarkt: Außerdem können für die Versorgung der zuziehenden Bevölkerung zusätzlich 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche ohne Sortimentsbeschränkung für die Ansiedlung großflächigen Einzelhandels bereitgestellt werden. Eine Möglichkeit, die für Pritzerbe Zukunftsmusik ist. Jüngste Verhandlungen mit einem Investor scheiterten an einem nicht zustande gekommenen Flächenkauf. Dafür soll die eigene Wohnbauplanung vorangetrieben werden. Beschlossen haben die Abgeordneten deshalb eine Änderung des Bebauungsplans für das Birkenwäldchen, wo Platz für zusätzliches Wohneigentum entstehen soll. Nach der Wende war das Birkenwäldchen eine der ersten Neubausiedlungen überhaupt nach der Wende. Eine Erweiterung ist seit vielen Jahren im Gespräch. Viele Anfragen: „Mit den jetzt großzügigeren Möglichkeiten der Landesplanung sollte Havelsee die Gelegenheit für die Umnutzung einer ehemaligen Gewerbefläche nutzen“, so Amtsdirektor Müller. Das sieht auch Havelsee-Bürgermeister Günter Noack so. Jede Woche würden Bauwillige zu ihm in die Sprechstunde kommen, um sich nach Bauland in Pritzerbe oder um Umfeld zu erkundigen, sagte das Stadtoberhaupt. Aufstellungsbeschlüsse verabschiedeten die Abgeordneten außerdem für eine Ferienhaussiedlung in Briest und für die Mühlenbreite in Kützkow. Von Frank Bürstenbinder