Pritzerber feiern Jesu Geburt unter freiem Himmel

„Bleiben Sie behütet, dass wir uns im neuen Jahr gesund wiedersehen!“ Nach diesem Abschiedswunsch von Pfarrerin Diana Beritt-Pscherwankowski brandete dankbarer Beifall auf dem Pritzerber Kirchhof auf. Rund 70 Menschen waren Heiligabend einer Einladung zur festlichen Andacht unter freiem Himmel gefolgt. Alle diszipliniert mit Maske und Abstand. Die Corona-Weihnacht 2020 führte zu einem noch nie dagewesenen Ablauf in der Geschichte der 1783 geweihten Stadtkirche Sankt Marien „Unser lieben Frauen“. Das erleuchtete Gotteshaus blieb leer, während sich die Kirchgänger auf der Wiese vor der mit bunten Punkten angestrahlten Südfassade versammelten. Unter freiem Himmel verlasen Hannes, Brian und Maximilian die Weihnachtsgeschichte. Diese nahm Pfarrerin Beritt-Pscherwankowski zum Anlass, um den Besuchern in ihrer Predigt auch die positiven Momente im alten Jahr vor Augen zu führen. Sie rief dazu auf, sich in den schwierigen Zeiten um andere Menschen zu kümmern: „Das kann auch ein Telefonat oder ein Brief sein.“ In die von den jüngsten Gemeindegliedern vorgetragenen Fürbitten wurden unter anderem alle Menschen eingeschlossen, die Weihnachten Dienst tun müssen, wie Pflegekräfte und Krankenschwestern. Dass zum Beginn der Andacht das Glockengeläut vom Band kam, ist den Sanierungsarbeiten am eingerüsteten Turm zuzuschreiben. Das Fachwerk im oberen Bereich ist in einem sehr schlechten Zustand, so dass auf ein Läuten verzichtet wurde. Die Kirchengemeinde Havelsee hatte sich im Vorfeld des Weihnachtsfestes dazu entschlossen, keine Innenveranstaltungen anzubieten. Dafür fanden Open-Air-Andachten in Seelensdorf, Fohrde, Marzahne, Hohenferchesar und Pritzerbe statt. „Es war für uns alle eine völlig neue Erfahrung, die mit etwas Aufregung verbunden war“, sagte die Pfarrerin der MAZ. Für einen guten Ton im Freien sorgte Peter Nitze. Ihren Abschluss fand die Andacht traditionell mit der Melodie von „Oh du fröhliche“, vorgetragen von den jungen Akkordeonspielerinnen Lilly und Vanessa. Nur das Mitsingen fiel in diesem Jahr sehr verhalten aus. Von Frank Bürstenbinder