Baumprinz Jonas Keßler pflanzt zur Taufe 30. Baum in Borkwalde

Für den sieben Monate alten Gabriel soll es eine Erinnerung für sein ganzes Leben sein. Ein Ahornbaum, der nun auf dem kircheneigenen Grundstück vor der Borkwalder Kirche steht, wurde eigens zu seiner Taufe gepflanzt. Es soll der erste Baum einer neuen Tradition sein, die die Kirchengemeinde Borkheide-Borkwalde ins Leben gerufen hat. „Für jedes, neu getaufte Kind können Eltern einen Baum auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Grundstück pflanzen“, erklärt Kirchenratsmitglied Sabine Borchert. Gesponsert wird das Holzgewächs von der Kirchengemeinde, die mit der Aktion gleichzeitig den damit verbundenen ökologischen Umbau des Waldes fördern möchte, sagt Borchert. Die jungen Eltern Franziska Bautz und Christian John verbinden den neu gepflanzten Baum immer mit ihrem Sohn, sagen sie. „Symbolisch wächst der Baum mit Gabriel mit“, sagt Franziska Bautz. Entschieden haben sich die Neu-Borkwalder für einen Ahornbaum. „Früher wurden Ahornbäume gepflanzt, um die bösen Geister zu vertreiben“, weiß Bautz. Der Standort des noch jungen Baumes soll in Zukunft ein Ort sein, den die Familie mit ihrem Sohn und seiner Taufe verbindet, betonen die Eltern. „Und wir sind schon gespannt, welcher Baum bei der nächsten Taufe gepflanzt wird“, ergänzt Christian John. Im Durchschnitt werden fünf Kinder pro Jahr getauft, sagt Sabine Borchert. „Leider findet nicht jeden Monat eine Taufe statt“, ergänzt sie mit einem Schmunzeln. Die Baumpflanzung zur Taufe sei für die Eltern kein Muss, sondern ein Angebot, betont Sabine Borchert. „Wenn die Eltern möchten, kann der Baum noch mit dem Namen des Täuflings gekennzeichnet werden.“ Ziel der Kirchengemeinde sei auch, eine Art Chronik über die Baumpflanzungen zu führen. Idee von Tipidorf-Initiatoren: Doch nicht nur Kinder aus Borkwalde profitieren vom Angebot der Kirchengemeinde. „Getaufte Kinder in Borkheide können auch einen Baum pflanzen lassen. Hier gibt es bisher nur einen begrenzten Platz auf dem Grundstück des Gemeindehauses.“ Die Idee der Baumpflanzung stamme nicht von ihr, sondern von den Initiatoren des Tipidorfes, die sich für den Waldumbau im Ort mit dem Baumprinzen oder der Baumprinzessin stark machen, sagt Sabine Borchert. „In erster Linie freue ich mich natürlich darüber, dass unser jetzt bereits zweijähriges Handeln so wirkungsvoll aufgegriffen wurde. Welch wunderschöne Geste der evangelischen Kirchengemeinde Borkwalde-Borkheide, heute und in Zukunft einen Baum für jedes in der Gemeinde neu geborene Kind zu sponsern“, sagt Gerhard Schubert, Mitbegründer des Tipidorfes. Baumprinz oder Baumprinzessin gesucht: Den jungen Ahornbaum vor der kleinen Waldkirche pflanzte Baumprinz Jonas Keßler. Sein bereits 30. Baum in diesem Jahr, sagt er. „Platz für das Pflanzen haben wir für viele Jahre, auch wenn sich unsere Gemeindevertretungen dazu entschließen könnten, dem Beispiel zu folgen. Vielleicht ist das heutige Ereignis ja ein wirkungsvoller Anstoß“, ergänzt Schubert. Für das nächste Jahr wird noch ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin für den Baumprinzen Jonas Keßler gesucht. „Kinder, die sich dafür begeistern und die Aufgabe übernehmen möchten, können sich gern unter der Telefonnummer 0176 24592812 oder Whatsapp bewerben.“ Lesen Sie auch: Baumprinz Jonas Keßler pflanzt den ersten von 30 Bäumen 24. Einsatz: Baumprinz überrascht mit Weide zum Geburtstag Waldgemeinden kämpfen für Erhalt der Bäume Deutsche Baumkönigin zu Besuch im Tipidorf Vor der Waldkirche steht jetzt ein Zierapfelbaum Von Johanna Uminski