Boom und kein Ende: Wo Bauwillige in Potsdam-Mittelmark fündig werden

Der Drang von Familien aus der Region, aber auch aus Potsdam und Berlin zum Häuslebau in Potsdam-Mittelmark hält weiter an. Der neue Wusterwitzer Amtsdirektor sagt, „die Nachfrage nach Bauland im Amt steigt.“ Doch wo werden Bauwillige fündig? Die MAZ hat sich in der Gemeinde Kloster Lehnin und in den Ämtern Wusterwitz und Brück umgehört. In Kloster Lehnin gibt es etwa Baugebiete in Grebs, Damsdorf und am Hohlweg in Lehnin. Am Baugebiet Hohlweg Süd stehen bereits die ersten Häuser. Am Hohlweg Nord ist ein Bebauungsplan nach Angaben von Rathaussprecher René Paul-Peters derzeit im Aufstellungsverfahren. Dort sollen auf einem Hektar Fläche rund 15 Einfamilienhäuser entstehen. Es ist ein privates Vorhaben. Wer noch Geduld hat, kann auch auf die geplanten Baugrundstücke am idyllischen See Am Kessel warten. Dort sollen auf 1,2 Hektar Land Doppel- und Einfamilienhäuser entstehen. Reges Bauen in Damsdorf: In Damsdorf brummen die Bagger am Wohnpark Havelland zwischen der Berg- und der Neuen Bochower Straße. Dort werden alle Häuser bis 2022 in etwa stehen. Mittlerweile kostet dort der Quadratmeter 100 Euro. Rund 85 Parzellen waren bereits im Sommer verkauft. In Wusterwitz gibt es schon schmucke Einfamilienhäuser im Neubaugebiet Eggertsberg mit rund 14 Baugrundstücken auf 8000 Quadratmeter Land. Das Plus dort ist der Blick auf den Wusterwitzer See. Der Verkauf ist bereits vor zwei Jahren mit großem Erfolg angelaufen. Die Grundstücke kosteten zwischen 52.000 und 87.000 Euro und damit pro Quadratmeter rund 115 Euro. Dort seien dem Amt Wusterwitz bisher fünf Baugenehmigungen bekannt, von denen einzelne schon realisiert worden seien, sagt der Wusterwitzer Amtsdirektor Hase. Im Mischgebiet Woltersdorf West in der Gemeinde Bensdorf gibt zehn bis zwölf Baugrundstücke. Verbessertes Flächenmanagement: „Aktuell sind keine B-Plan-Verfahren in Bearbeitung“, so Hase. Ein Flächenmanagement „gab es in der Vergangenheit nicht, daher gibt es keine Übersicht über freies privates Bauland“, so Hase. Kommunale Flächen, die im Flächennutzungsplan als zukünftiges Bauland ausgewiesen sind, gibt es nur vereinzelt. Jedoch fehlen dazu noch B-Pläne, zudem liegen die Flächen im Außenbereich. Wer Geduld hat, kann sich auf Bauerwartungsland im Müggenbusch und Rosenthaler Weg in Wusterwitz freuen. Doch noch ist offen, wann es dort vorangeht. „Ansonsten sind es nur kleine Flächen mit weniger als fünf potentiellen Baugrundstücken“, so der Amtsdirektor. In Bensdorf gibt es ein „altes kleines Baugebiet mit sieben Baugenehmigungen“ am Alten Sägewerk. Grundstücke oft zu klein: „In der letzten Änderung des Flächennutzungsplanes wurden größtenteils private Flächen als mögliches zukünftiges Bauland ausgewiesen“, so Hase. Entwickelt worden seien diese aber in den vergangenen Jahren nicht. Die Flächen seien zu klein, sodass sich kein Interessent gefunden habe. Zudem hätten nicht alle Eigentümer den Wunsch, einen Bebauungsplan zu entwickeln. „Erst durch einen B-Plan wird aus Bauerwartungsland letztlich Bauland.“ Hase verweist auf den neuen Landesentwicklungsplan, der den amtsangehörigen Gemeinden neues Entwicklungspotenzial einräume. „Bei der Überarbeitung des Flächennutzungsplanes soll in Zukunft strategischer vorgegangen werden, um Fehler der vergangenen Jahre zu vermeiden“, so der Amtsdirektor, der erst seit wenigen Wochen im Amt ist. Er sagt klar: „Die Nachfrage nach Bauland im Amt steigt.“ B-Plan in Cammer: Wer in Golzow bauen will, hat es schwer. In der zum Amt Brück gehörenden Gemeinde laufen zur Zeit keine Bebauungsplanverfahren. „Größere freie Flächen gibt es in Golzow nicht“, sagt Kai Fröhlich, Sprecher des Amtes Brück. Im übrigen Amtsgebiet hingegen werden Bauwillige schon eher fündig: In Cammer gibt es den Bebauungsplan Wohngebiet Tornower/ Lehniner Straße. Die Fläche ist laut Fröhlich noch nicht parzelliert und auch noch nicht erschlossen. Hinzu kommen einige Baulücken. „Über private Flächen liegen uns keine Angaben vor“, so Fröhlich. Bereits in Realisierung befinden sich größere Bauvorhaben im Ortskern von Borkwalde (B-Plan Nummer drei) und in Brück-Ausbau. Wer Baulücken sucht, wird in Brück in den Gänsematen fündig. In Borkheide gibt es den B-Plan „Die breite Heide“ und „In den Langen Stücken“, sowie das Wohngebiet „Neuendorfer Straße“. Dort gilt es für Interessenten schnell zu sein: In der Summe sind dort weniger als zehn Grundstücke noch zu kaufen. In den vergangenen Jahren bauten viele Eigenheimbesitzer In den Gänsematen, im Ortszentrum Borkwalde und in Brück-Ausbau. Von Marion von Imhoff