Borkwalde/Borkheide: das neue Konzept der kommunalen Jugendarbeit

Das neue Konzept der Familienbildung, Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit in Borkheide und Borkwalde ist jetzt Gemeindevertretern und anderen Interessierten vorgestellt werden. Über das Konzept spricht Stephan Güthoff, Jugendsozialarbeiter von Stiftung Job. Herr Güthoff, was ist neu am Konzept? Stephan Güthoff: Das Konzept zeigt die Vernetzung aller Sozialarbeiter der Familienzentren, Schulen, Jugendarbeit und Jugendkoordination. Das ist auch unser Alleinstellungsmerkmal. Ich kenne keine anderen Kommunen, die das so macht wie wir. Der Wirkungsgrad jedes einzelnen Sozialarbeiters wird dadurch enorm erhöht. Wir sind dadurch viel effektiver, wenn wir Hand in Hand gehen und zusammenarbeiten. Wie sehen die Synergien konkret aus, wie profitiert jeder Einzelne durch das neue Konzept? Wir arbeiten alle in verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit, aber haben uns im Konzept dafür ausgesprochen, gemeinsam für die Kinder, Jugendlichen und Familien in den beiden Kommunen da zu sein. Jeder für sich allein hat es schwer, neben dem Alltag große und umfangreiche Projekte zu organisieren und durchzuführen. Aber mit 2-3 Kollegen und Kolleginnen an der Seite sieht das schon anders aus. Gespräche unter den Kollegen aus einem anderen Arbeitsbereich erweitern den eigenen Blickwinkel und können zu effektiven neuen Lösungswegen führen. Was plant ihr für die Jugendarbeit? Aktuell steht der 3D-Workshop an. Wir stecken jetzt bereits in der Planung für das nächste Jahr. Die Haushalts-Ausschüsse wollen wissen, was wir investieren wollen. Wir müssen hier zweigleisig fahren – einmal mit Corona, und einmal ohne Corona. Ansonsten stehen die Veranstaltungen wie Halloween und Weihnachten an, sei es, dass wir mit den Kindern Plätzchen backen oder Kürbisse gestalten. Neben der Planung für 2021 haben wir eine neue 400-Euro-Kraft, die auch begleitet werden möchte. Wo liegen die Schwerpunkte eurer Arbeit? Der Schwerpunkt liegt darin, dass wir den Kindern und Jugendlichen ein Rahmen in der spannenden Phase ihres Lebens bieten, damit sie diese bestmöglich meistern können. Dabei übernehmen die Kinder und Jugendlichen ganz viel Eigenverantwortung und treffen eigene Entscheidungen. Darüber hinaus sind Veranstaltungen ein ganz wichtiger Punkt. Dazu gehört die Begleitung von Festen und Feiern in den Orten, aber auch unsere eigenen Veranstaltungen, sei es zum Thema Suchtprävention oder Gesundheit. Wir kooperieren mit den ansässigen Kitas, Schulen sowie Vereine, die uns unterstützen und die auch von uns wiederum unterstützt werden. Das ist ein Geben und Nehmen. Welche Angebote werden gut angenommen? Es ist der Borkheider Jugendraum, in dem sich die Kinder und Jugendlichen ausprobieren können. Es ist wie ein Abenteuerspielplatz für Jugendliche, an dem Lernprozesse vonstattengehen, bei dem sie mal einen Lappen in die Hand nehmen, weil ihnen was zu schmutzig ist, sie kochen und ihnen was anbrennt. Es sind die Momente, in denen sie wichtige Erkenntnisse fürs Leben erwerben und auch mal scheitern können, wozu sie vorher nicht die Möglichkeit hatten. Wie viele Kinder und Jugendliche kommen zu euch am Tag? In den Borkwalder Jugendraum kommen Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 14 Jahren, im Durchschnitt so fünf bis 10 am Tag. Im Borkheide kommen Jugendliche ab 14, 15 Jahren bis 20 Jahre. In der Regel sind mindestens 15 Jugendliche bei uns. Und es kommen im Moment mehr Mädchen. Ich würde sagen, dass der Anteil aktuell bei 40 Prozent liegt. Sonst kommen mehr Jungs. Woran liegt das, dass nun auch mehr Mädchen kommen? Ich kann da nur spekulieren. Vielleicht liegt das an unserem hübschen Praktikanten? Er ist aber nur noch diese Woche da und ich beobachte, wie sich das die nächsten Wochen entwickelt, wenn er nicht mehr da ist. Wann und wo seid ihr in der Woche zu finden? Der Borkheider Jugendraum ist dienstags, mittwochs und freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Der Jugendclub in Borkwalde ist montags, donnerstags und freitags von 14:30 bis 18:30 Uhr auf. Zu erreichen bin ich unter der 0176-10049834 oder meine Kollegin Felicia Matthes unter der 0163-7760372. Lesen Sie auch: Volle Konzentration auf dem Rola Bola So geht´s: Bauteile kommen aus dem Drucker Gesundheitswoche konzentriert sich auf Drachenfest Von Johanna Uminski