Der neue Jugendclub in Golzow ist fast fertig

Seit Jahren gibt es keinen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche in Golzow, nun steht eine neue Jugendbegegnungsstätte in der Bergstraße in den Startlöchern. Brücks Amtsdirektor Marko Köhler, zwei Gemeindevertreter und Manuela Schmieder vom Schulförderverein Rochow-Kids trafen sich an der Baustelle nun zu einem Vorort-Termin. Der Verein wird den Jugendclub betreiben. Die Sozialarbeiterin, die die Kinder und Jugendlichen dort in der Freizeit begleiten wird, ist angestellt beim Diakonischen Werk in Potsdam-Mittelmark. Es ist Cathleen Rosin, die bereits als Schulsozialarbeiterin an der Golzower Grundschule tätig ist. Sie wird zehn Stunden die Woche im Jugendbegegnungshaus arbeiten. Kathleen Berger, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes, hofft auf Förderung durch die Aktion Mensch. „Der Förderantrag ist gestellt, das Verfahren läuft“, sagte Berger am Freitag. Zahnarztpraxis und Mietwohnungen: Der Jugendclub entsteht in einem gemeindeeigenen Gebäude. Dort war früher eine Zahnarztpraxis ansässig, bevor zwei Wohnungen in dem Flachbau entstanden. Doch seit gut zehn Jahren steht das über 100 Quadratmeter große Haus leer. Zum Grundstück gehört noch ein Wohngebäude mit vier Parteien. Dort betrieb das Evangelische Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin bis 2019 einen Altenhof für betreutes Wohnen. „Der Mietvertrag lief aus, es bestand kein Bedarf mehr“, sagt der Amtsdirektor. Auch das Haus steht nun leer. Gesucht wird dafür auch eine neue Nutzung. „Alle Nutzungsmöglichkeiten sind möglich, auch ein Gasanschluss besteht.“ Verkauf sei immer eine Option für Gemeinden mit einem Haushaltssicherungskonzept oder „kann nah dran“, sagt Köhler. „Aber man muss auch den Spagat schaffen, dass man nicht sein Tafelsilber verkauft. Meine Meinung ist, dass es ganz gut ist, wenn Gemeinden noch eigenen Wohnraum haben. Weil wir dann auch Wohnungen für Sozialschwache zur Verfügung haben.“ Die politische Entscheidung aber treffe die Gemeinde. Vertrag mit Förderverein: „Die Gemeindevertretung hat mit der Amtsverwaltung die Idee für einen Jugendclub gehabt, so Köhler weiter. „Wir haben einen Gestattungsvertrag mit dem Verein geschlossen, er darf das Gebäude kostenlos nutzen“, so der Amtsdirektor. Für gut 100.000 Euro ist nun der Flachbau renoviert worden. Die alte Ölheizung wurde durch eine gasbetriebene ersetzt, die auch leistungsfähig genug ist, das gemeindeeigene Nachbargebäude mit zu versorgen. Entstanden sind auch drei neue Toilettenräume, davon einer behindertengerecht. Auch ein barrierefreier Zugang über eine Rampe ist gewährleistet. Finanziert wird der Bau unter anderem über eine Großspende, der Spender möchte nach Vereinsangaben anonym bleiben. In die farbliche Gestaltung des Außenanstrichs sollen die Jugendlichen selbst miteinbezogen werden, das sind sich Amt, Gemeinde und Verein einig. „Meine Hoffnung ist, wenn die Jugendlichen selbst hier ihre Ideen miteinbringen, dass zumindest die erste Generation an Nutzern damit anders umgeht, als wenn man es ihnen fertig hinstellt“, sagt Peter Schmieder, Gemeindevertreter und Vize-Bürgermeister. Umfrage unter Jugendlichen: Das Projekt mit befördert hat das Engagement auch von Wenke Hanack, Jugendkoordinatorin im Amt Brück. Sie hatte vor gut zwei Jahren dazu eine Umfrage bei den Golzower Kindern und Jugendlichen dazu gemacht. „Wir sind baulich in den Herbstferien fertig“, sagt Manuela Schmieder. Dann sei der Innenausbau abgeschlossen. „Ob die Farbe außen dran ist oder nicht, ist ja unerheblich.“ Eine Wand auf der Rückseite einer Garage könnte als Graffiti-Projekt den neuen jungen Nutzern zur Verfügung gestellt werden. Für die Ausstattung sollen Gemeindegelder, aber auch Fördergelder genutzt werden. Von Marion von Imhoff