Doppeljubiläum im Haus Rüde-Mösenthin vom Borkheider "Fliegerheim"

Ein Doppeljubiläum steht in diesem Jahr für die Gastronomenfamilie Rüde-Mösenthin aus Borkheide an. Am 29. März 1991 haben Stephan und Michaela Rüde-Mösenthin das beliebte Hotel und Restaurant „Fliegerheim“ eröffnet. Seit 1986 hat der Borkheider versucht, das Fliegerheim, das 1972 zwangsverstaatlicht wurde, wieder zurückzubekommen. „Das hat damals nicht geklappt. Erst nach der Wende“, berichtet der 62-Jährige. Bereits seit 100 Jahren lebt seine Familie in der beschaulichen Waldgemeinde. „Wir feiern ganz bescheiden im kleinen Familienkreis“, sagt Stephan Rüde-Mösenthin, der stolz auf die letzten 30 Jahre blickt. „Wir sind durch die schwere Wendezeit gekommen, haben den Betrieb auf einem hohen Niveau gehalten, sind immer auf dem neusten technischen Stand und haben an unsere Familientradition als Gastronomen geknüpft“, resümiert der Borkheider. Die Familie ist in den ganzen Jahren nicht nur ihrer Tradition treu geblieben, sondern hat auch immer auf ihr eigenes Bauchgefühl gehört, betont der Borkheider. „Gerade nach der Wende sind viele auf uns zugekommen und wollten uns reinreden, wie wir was machen sollen. Wir haben uns nichts aufzwingen lassen“, sagt Stephan Rüde-Mösenthin. Auf Fotos seiner Großmutter Martha konnte die Gastronomenfamilie die alte Einrichtung des Restaurants sehen, davon ließen sie sich bei der Inneneinrichtung inspirieren. „Wir haben uns bei der Ausstattung immer an die alten Vorlagen gehalten – das bestätigen uns auch Alt-Borkheider.“ Catering für Bundespräsidenten: Stolz blickt die Familie auf das Erreichte und schaut dennoch viel lieber in die Zukunft. „Wir hoffen, dass der Betrieb erhalten bleibt, die Familie weiter zusammenhält und wir gesund bleiben“, betont der 62-Jährige. Gerade in der Pandemie müsse man enger zusammenwachsen. „Die Gastwirtschaft war immer ein Ort der Kommunikation, wo sich Vereine und Bürger getroffen und gefeiert haben. Es war auch der Ort, an dem die Leute ein Wort und ihre Probleme loswerden konnten und man als Gastronom auch ordentlich zugehört hat.“ Das alles sei aber aktuell nicht möglich, so der Gastwirt. Die Familie schaut gerne auf viele besondere Momente aus den vergangenen 30 Jahren. Zu ihren Gästen und Freunden zählen sie mittlerweile viele prominente Gesichter aus Wirtschaft, Politik und Kultur. „Für die drei letzten Bundespräsidenten Horst Köhler, Joachim Gauck und Christian Wulff haben wir das Catering bei Großveranstaltungen in Berlin gemacht. Der aktuelle Bundespräsident, Frank-Walter Steinmeier, war schon bei uns im Fliegerheim zu Gast“, sagt der Borkheider. Lesen Sie auch 14 neue Wohnungen Borkheide Fliegerheim Ausgezeichnet: Fliegerheim ist der beste Gastgeber im Hohen Fläming Weiteres Geschenk für den Hans Grade Verein in Borkheide Auch DSDS-Juror Thomas Stein, Sängerin Marianne Rosenberg, der ehemalige Boxer Henry Maske, Polizeiruf-Schauspielerin Maria Simon sowie der älteste Schauspieler Deutschlands, Herbert Köfer, oder Countertenorsänger Jochen Kowalski gehören zu den regelmäßigen Gästen im Fliegerheim, um nur einige prominente Gäste des Restaurants und Hotels in Borkheide zu nennen. „Das ist für uns und unsere Mitarbeiter schon eine gewisse Auszeichnung – sie haben einen großen Anteil am Erfolg. Ohne unsere langjährigen Mitarbeiter wäre das nicht möglich“, betont Stephan Rüde-Mösenthin. Auch Vera Schilick, die Ur-Ur-Enkelin von Felix Mendelsohn Bartholdy, gehört zu den treuen Gästen des Fliegerheims, wie der Borkheider weiter verrät. „Sie ist 97 Jahre alt und noch sehr fit. Wir liefern ihr jedes Jahr unser Spargelessen.“ Heinz Rühmann übernachtete im Zimmer 7: Besonders stolz sind Stephan Rüde-Mösenthin und seine Familie auf das wunderschöne Haus in Borkheide. „Das, was wir mit unseren Mitarbeitern geschaffen haben, erfüllt uns mit Stolz“, betont der Gastwirt, der mit seinen 62 Jahren noch nicht ans Aufhören denkt, aber die Zügel bereits vor zwei Jahren an seinen Sohn Toni übergeben hat. „Wir hoffen, dass wir noch lange gesund bleiben und unseren Sohn weiter unterstützen können.“ Natürlich wünsche sich die Familie Erfolg, aber die Gesundheit habe oberste Priorität. Zum Schluss verrät Stephan Rüde-Mösenthin noch, welcher besondere Gast das Fliegerheim ebenfalls aufgesucht hat. „Der Schauspieler Heinz Rühmann ist 1938 mit seinem Flugzeug Motte hier auf dem Flugplatz gelandet. Oma Martha erzählte mir, dass er im Zimmer 7 in unserem Hotel übernachtet hat. Zu der Zeit war am Borkheider Flugplatz viel Betrieb“. Von Johanna Uminski