Günstig wohnen in Borkheide: neuer Wohnpark geplant

Wenn es nach Steffen Weber und Sven Sperling geht, könnte in ein paar Jahren in zentraler Ortslage von Borkheide ein Wohnpark für Jung und Alt entstehen. Ihre Ideen haben die Geschäftsführer von SWP Borcom Services im Ortsentwicklungsausschuss vorgestellt. Auf einem knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück in der Straße „Am Turm“ planen die Geschäftsführer der Borkheider Firma insgesamt 49 Wohneinheiten unterschiedlicher Größen in zweieinhalbgeschossigen Bauweisen. Anfang Oktober präsentieren die Borkheider dann den Gemeindevertretern das Projekt und hoffen auf eine positive Resonanz. „Es geht erst einmal nur, um zu schauen, ob sich die Gemeinde prinzipiell so ein Projekt im Ort vorstellen kann und welche Änderungen noch vorgenommen werden müssten.“ Für das Mehrgenerationen-Wohnprojekt würden Sven Sperling und Steffen Weber viel Geld in die Hand nehmen. „Wir bewegen uns im siebenstelligen Bereich“, sagt Sven Sperling. 49 Wohneinheiten sollen auf etwa 4800 Quadratmetern entstehen. Etwa 3500 Quadratmeter Wohnfläche würden zur Verfügung stehen. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 28 bis 126 Quadratmetern. Singles, Familien sowie Senioren stehen in den Häusern Wohnungen im Erdgeschoss, im Obergeschoss als auch als Maisonette zur Verfügung. Die Investoren planen die Bauphase von 2022 bis 2023. Das Wohnungsangebot in Borkheide sei nicht gut, betont Andreas Kreibich, Borkheider Bürgermeister. „Die paar Wohnungen, die wir haben, sind verschwindend gering. Der Bedarf ist da“, betont der Ortschef, der das Projekt der Geschäftsführer befürwortet. Insgesamt 17 Wohnungen in Borkheide gehören der Gemeinde. Fünf befinden sich im „Haus am Gelände“, zwölf Wohnungen sind „Am Finkenhain“. „Die Netto-Kalt-Miete liegt bei den Wohnungen zwischen fünf und sieben Euro“, sagt Andreas Kreibich. Quadratmeter für 7,50 Euro kalt: Wichtig ist Sven Sperling und Steffen Weber, dass die Einwohner sich die Wohnungen leisten können. „Wir haben uns an den Mietspiegel orientiert, der derzeit in Borkheide existiert. Der liegt aktuell bei 7,50 Euro kalt pro Quadratmeter“, erklärt Weber. Neben einer Holzfassade und großen Fenstern verfügen die Wohnungen teilweise über kleine Gartenflächen sowie ausreichend große Balkone und überdachte Terrassen. „Wir wollen den Waldcharakter des Grundstückes beibehalten“, betonen die Geschäftsführer. Im Vorfeld haben die Borkheider eine Bedarfsanalyse in Auftrag gegeben. Fokus auf Senioren: „Den Fokus haben wir auf die Senioren gelegt. Die Zielsetzung für diese Gruppe ist, altersgerechten Wohnraum zu schaffen“, erklärt Architekt Michael Schäfer. Darüber hinaus sollen auch Familien mit Kindern sowie Singles Platz in den verschiedenen Wohnungen finden, erklärt der Berliner. Technisch soll der Wohnpark modern samt Wärmepumpen mit Tiefensonden, Fußbodenheizung sowie mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern ausgestattet sein, verrät Steffen Weber. Vorstellen können sich die Geschäftsführer auch eine Pflegekraft, die die Senioren im Wohnpark unterstützt. „Wir wollen eine moderne Medienversorgung installieren, bei der die Daten der Patienten direkt an Ärzte oder Pflegepersonal übermittelt werden können. Da stehen wir aber noch am Anfang unserer Planung“, sagt Steffen Weber. Eine weitere Idee ist ein Car-Sharing-Model für ein Elektro-Auto, das den Mietern zu Verfügung steht und über eine Software angemietet werden könnte. Das Amt Brück habe den Investoren das Grundstück „Am Turm“ empfohlen, erklärt Steffen Weber. Damit die benötigen Parkflächen für die zukünftigen Mieter nicht auf dem Grundstück Platz wegnehmen, interessieren sich die Geschäftsführer noch für die anliegenden Grundstücke oder Teilbereiche davon, sagt Weber. „Wir sind in ersten Gesprächen mit Eigentümern dieser Grundstücke.“ Sich kritischen Fragen stellen: Sollte die Gemeinde dem Projekt im Oktober zustimmen, gibt es für Sven Sperling und Steffen Weber noch viel zu tun, denn das Grundstück befindet sich im Außenbereich, was besondere Anforderungen an die Investoren stellt. Zunächst müsse ein Bebauungsplan erstellt werden, erklärt Weber. „Und auch danach kann immer noch was schieflaufen. Etwa 20 Ämter sind in das Bebauungs-Projekt involviert“, betont der 52-Jährige. Doch derst einmal schauen die Borkheider Geschäftsführer gespannt auf die nächste Gemeinderatssitzung, in der sie sich den kritischen Fragen der Gemeindevertreter stellen wollen. Lesen Sie auch: Erste E-Ladesäule für Borkheide im Gewerbegebiet geplant Von Johanna Uminski