Jubiläum in Brück: Die Kita „Hasenbande“ ist zehn Jahre alt.

Die christliche Kindertagesstätte „Hasenbande“ in Brück feiert ihr zehnjähriges Bestehen und sie ist von der ersten Stunde an mit dabei: Leiterin Ulrike Junge. Eigentlich hatte die gebürtige Bochumerin andere Pläne, doch während der Gründung des Kita-Vereins wurde sie direkt gefragt, ob sie die Leitung übernehmen möchte. „Ursprünglich dachte ich, das Konzept für die Kita zu schreiben, die Arbeit pädagogisch zu begleiten und so meinen Fund einbringen zu können“, erzählt die gelernte Erzieherin von ihrer anfänglichen Idee. Traumberuf Erzieherin: Schon während ihrer Ausbildungszeit zu ihrem Traumberuf Erzieherin wurde Ulrike Junge schnell klar, dass sie Theologie studieren möchte. „Ich wollte nicht Pfarrerin werden, sondern mit Kindern und Jugendlichen arbeiten“, erklärt die Mutter von zwei Töchtern. Am 4.September 2020 sollte der Kita-Geburtstag im Rahmen eines Familienfestes gefeiert worden. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Feierlichkeiten verschoben. Am Vormittag feiern die Erzieher mit den Kindern intern. Die Einrichtung hat Kapazitäten für 52 Kinder. Insgesamt werden die Kinder in fünf Räumen betreut. In der Kita tätig sind neun Fachkräfte, eine Auszubildende, ein 1 FSJler, eine Praktikantin sowie ein Hausmeister und eine Köchin. Den Kindern steht ein 3500 Quadratmeter großes Außengelände zur Verfügung. Am 1. Januar 2018 wechselte die Trägerschaft von einer Elterninitiative zum Verein Johanniter-Unfall-Hilfe. Nach ihrem Studium zur Gemeindepädagogin arbeitete Ulrike Junge viele Jahre als Pastorin in der Berliner Stadtmission. In ihrer Elternzeit absolvierte sie darüber hinaus noch eine Ausbildung zur Erziehungs- und Entwicklungsberaterin. Gemeinsam erste Trippelschritte: „Mein Plan war eigentlich, beratend zu arbeiten. Doch dann bin ich Kitaleiterin geworden“, sagt die 51-Jährige schmunzelnd. Eine Wahl, die die Bad-Belzigerin bis heute nicht bereut. „Es macht mir ganz viel Freude, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten – heute nicht mehr als Erzieherin in einer Gruppe, sondern als Kitaleiterin.“ Rückblickend schaut Ulrike Junge auf eine spannende Zeit. „Es war ein großes Abenteuer, überhaupt eine Kita aus dem Boden zu stampfen. Wir wussten, dass wir zehn Kinder irgendwie eingewöhnen müssen, ohne dass es schon eine Gruppe, einen Ablauf gibt. Für uns war es aufregend, die ersten Trippelschritte hier zu gehen.“ Trägerwechsel lief reibungslos: Ulrike Junge blickt zufrieden auf das Erreichte – auf eine Kita, die seit zehn Jahren gut läuft und die die eine oder andere Krise gut überstanden hat. „Ich bin stolz darauf, immer ein Team gehabt zu haben, das sich durch eine hohe Fachkompetenz auszeichnet“, betont die Kitaleiterin. Glücklich ist Ulrike Junge auch, dass der Trägerwechsel 2018 von einer Elterninitiative zur Johanniter-Unfall-Hilfe reibungslos funktioniert hat. „Das finde ich sehr besonders.“ Noch mal eine Kita zu gründen, könne sich Ulrike Junge aber nicht vorstellen. „Das zehrt an den Kräften. Persönlich bin ich als Leiterin an meine Grenzen gekommen, die ich immer wieder neu stecken musste“, bekennt Junge. „Ich habe ganz viele Erfahrungen sammeln können und bin auch im Laufe der Zeit eine bessere Leiterin geworden.“ Herz schlägt für gute Ausbildung: Das Besondere an der Hasenbande sei, dass sie lange Zeit in Trägerschaft einer Elterninitiative war und ein christliches Profil habe, so Junge. Vor dem Essen wird ein kleines Tischgebet gesprochen, manchmal auch im Morgenkreis und es gibt ein religionspädagogisches Monatsprogramm. Dabei werden zwölf Themen in einem Jahr innerhalb der Gruppen geboten. „Jetzt haben wir gerade das Projekt Arche Noah und die Kinder bauen eine Arche.“ Lange Zeit war die christliche Einrichtung Konsultations-Kita zur Fachkräfteausbildung, erklärt die Leiterin. „Wir wollten aber unsere Kräfte mehr in die Betreuung der Kinder stecken als in die Beratung anderer Kitas – wobei unser Herz auch für eine gute Ausbildung schlägt. Da investieren wir nach wie vor sehr viel.“ Obergeschoss wird ausgebaut: Für die Zukunft plant die Kita, das Obergeschoss in dem nach wie vor der Stadt Brück gehörenden Gebäude weiter auszubauen. „Wir erweitern unsere Kapazität um sechs weitere Plätze. Dort wird es auch eine Kinderküche und einen multifunktionalen Raum geben“, sagt die Leiterin. Auch das Außengelände soll neu gestaltet werden. Der Plan stehe schon seit acht Jahren, die Baugenehmigung wurde aber erst jetzt erteilt, sagt Ulrike Junge. „Da wir solange warten mussten, konnten wir den Plan, den wir schon hatten, immer wieder neu auf die Bedürfnisse der Kinder anpassen.“ So soll ein naturnaher Spielplatz entstehen, der sich in die Landschaft integriert. Neben einer spürbaren Aufwertung des Erzieher-Berufes wünscht sich Ulrike Junge, dass der Fachkräfteschlüssel kontinuierlich verbessert wird. „Die ständige Verwaltung des Personalmangels tut unseren Kindern und den Fachkräften in unserem Land nicht gut“, sagt die Pädagogin. Als Ausgleich zum Beruf hat sie persönlich das Nähen für sich entdeckt. Lesen Sie mehr auch hier: Neue Chefs für die Hasenbande Die „Hasenbande“ wächst nach oben Hasenbande ist unter das Johanniter-Kreuz gehoppelt Großzügige Überweisung an die „Hasenbande“ Brücker Hasenbande schlägt neuen Weg ein Brandschutz in Brücker Kita nicht gewährleistet Von Johanna Uminski