Plattenbausiedlung Brück-Ausbau wird ökologisches Vorzeigequartier

Das erst vor vier Jahren groß angelegte Immobilienprojekt zur Komplettsanierung der neun Mehrfamilienhäuser in Brück-Ausbau ist auf dem Weg, ein soziales und ökologisches Vorzeigequartier zu werden. Alle der bereits im ersten Bauabschnitt sanierten 125 Wohnungen sind bereits vermietet. Nach Abschluss der Sanierung nun auch im zweiten Bauabschnitt des insgesamt 240 Wohnungen umfassenden Gebietes für bis zu 600 Mieter gehen jetzt weitere Wohnung in die Vermarktung. Elf Millionen investiert: „Gut 80 sind dort noch zu haben“, erklärt Immobilien-Kaufmann Helmut Roling aus Potsdam. Er hat das Ensemble des früheren Wohngebietes für Beschäftigte des nahen Standortes der Nationalen Volksarmee der DDR im Jahr 2017 mit Geschäftspartner Matthias Lenhardt aus Berlin übernommen. Beide investieren dort insgesamt elf Millionen Euro in die komplette Modernisierung. Zum Start ihres Sanierungsprojektes standen zwei Drittel der Quartiere leer. Die Hoffläche war verwildert und die Häuser unsanierte Energieschleudern, die nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügten. Der Standard der Wohnungen war nicht zeitgemäß, nachdem Vorbesitzer bis 2017 wenig in die Entwicklung der Siedlung investiert hatten. Das hat sich nun komplett geändert. Gut 125 Quartiere bereits saniert: Die mehr als 125 sanierten Wohnungen sind mit modernen Bädern und teils auch Küchen ausgestattet. Sechs Quadratmeter große Balkone sind fast überall angebaut und die Erdgeschosse barrierefrei gestaltet. Der inzwischen ergrünte Innenhof wurde mit naturnahen Wegen und Straßen ausgestattet. Auf dem neuen Abenteuerspielplatz spielen bereits die kleinsten Bewohner. Im Frühjahr soll ein Naschgarten mit rund 100 Obstbäumen angelegt werden. „Auch ein Mehrgenerationenspielplatz ist geplant“, kündigen die Investoren an. Auf den einstmals undichten Dächern der Häuser und Garagen sammeln heute Solarzellen Sonnenstrom und im Keller arbeitet ein zentrales Blockheizkraftwerk. „Das stellt den Mietern neben emissionsarmer Heizenergie auch vergünstigten Strom zur Verfügung“, sagt Helmut Roling. Bezahlbare Mieten locken: „Alle sanierten Einheiten sind bereits vermietet – trotz des Lockdowns“, erzählt der Investor zum Erfolg des Konzeptes. Es will auch mit bezahlbaren Mieten punkten. „Aufgrund der preissensiblen Sanierung können wir eine Zwei-Zimmer-Wohnung bereits ab 545 Euro und eine mit vier Zimmern ab 740 Euro inklusive warmer und kalter Nebenkosten anbieten“, so Roling. Noch zu erledigen sind die nun angelaufenen Sanierungen der restlichen fünf Häuser mit 112 Wohnungen. Neben dem niedrigen Mietzins seien die kompakten Grundrisse, die für hohe Funktionalität bei geringen Kosten sorgen, gefragt bei den Mietern. Eine typische Vier-Zimmer-Wohnung verfügt über 72 Quadratmeter. Quartiere mit einem Zimmer gibt es ab 36 Quadratmeter. Jede obere Wohnung verfügt über einen Balkon sowie Kellerraum. Die Mieter der meisten Erdgeschosswohnungen können einen eigenen, 100 Quadratmeter großen Garten nutzen. Eigene Kita geplant: „Nach der Sanierung der Wohnhäuser ist der ehemalige Konsum dran“, kündigt Roling bereits an. Das zweistöckige Gebäude soll nach seiner Sanierung einen Kiez-Supermarkt, ein Café sowie eine Kindertagesstätte mit bis zu 60 Plätzen beherbergen. „Schließlich leben in Brück viele Familien, die den Komfort einer sanierten, günstigen Wohnung mit dem Leben im Grünen kombinieren wollen und dafür auch die nötige Infrastruktur benötigen“, erläutert Roling. Da Sanierung und Vermietung aus einer Hand erfolgen und das Quartier im Bestand der Investoren bleibe, wollen die Eigentümer nicht nur auf ökologische, sondern auch auf soziale Aspekte achten. Barrierefrei im Hochparterre: So sorgen barrierefreie Wohnungen im Hochparterre dafür, dass auch Senioren, denen etwa die Pflege eines Einfamilienhauses auf dem Land zu viel wird, inmitten von Zauche und Fläming ein neues Zuhause finden. Gut 150 Parkplätze, 100 Garagen sowie eine Busstation vor der Haustür sollen eine gute Verkehrsanbindung ermöglichen. Die Investoren wollen auch Mieter aus Ballungsräumen locken. Dazu biete sich der Regionalexpress 7 der Bahn an, dessen Züge in gut 50 Minuten zum Berliner Hauptbahnhof rollen von Brück oder Borkheide aus. Von Thomas Wachs