Schneewehen bremsen Busse bei Brück aus

Der Polarwirbelsplit hat Brandenburg/Havel, Bad Belzig und Umgebung am Sonntag zwar fest im Griff. Doch zur Katastrophe hat sich der Schneesturm nicht entwickelt. Das hat Carsten Eichmüller von der Polizeiinspektion Brandenburg auf MAZ-Nachfrage bestätigt. Demnach hatte sich bis zur Mittagszeit kein Unfall zwischen Havel und Hagelberg ereignet, der auf die Witterungs- und Straßenverhältnisse zurückzuführen ist. „Allgemein haben die Leute die Empfehlung beherzigt und sind tatsächlich zu Hause geblieben“, schätzt der Dienstgruppenleiter ein. Wenig Verkehr und rücksichtsvolle Fahrweise haben die Beamten am Wochenende registriert. Freitagabend schon ein Vorspiel: Nach einem kurzen Intermezzo am Freitagabend hat der Winter am Sonntagmorgen richtig Einzug gehalten. Im Hohen Fläming waren binnen zwei, drei Stunden vielerorts Schneehöhen von mehr als 20 Zentimetern zu registrieren. „Dennoch hatten wir zunächst keine Ausfälle zu verzeichnen“, resümierte Hans-Jürgen Hennig für die Regiobus Potsdam Mittelmark und ihre Partner. „Die Räum- und Streufahrzeuge sind bisher gut unterwegs gewesen“, lobt der Geschäftsführer. Ob sich die Lage noch zuspitzt, wird sich bis Montagfrüh beim Berufsverkehr noch zeigen. Denn vor allem der eisige und starke Wind macht dem Winterdienst sehr zu schaffen. „Der Schneefall an sich ist kein Problem, aber die Gefahr von Verwehrungen bleibt beträchtlich“, bestätigt Thomas Graf von der Straßenmeisterei in Bad Belzig. Fünf eigene Fahrzeuge und sieben von Dienstleistern schickt er rund um die Uhr auf Bundes- und Landesstraßen. Dazu noch die Autos zur Räumung der Radwege. „Eine Schneefräse steht noch in Reserve“, sagt Straßenwärter. Vielleicht muss sie nach Brück. Dort hatten die Busfahrer am Sonntagnachmittag die größten Sorgen wegen der sich bildenden Hindernisse. Ein Kollege musste auf der Linie nach Golzow um 14.30 Uhr die Segel streichen. Auf den Regionalexpresslinien 1 und 7 kam es mitunter zu Verspätungen, aber im Gegensatz zu anderen Landesteilen rollten die Züge von Berlin nach Brandenburg an der Havel und Bad Belzig – nach Sachsen-Anhalt ging es Nachmittag nicht mehr weiter. Feuerwehrleute in Bereitschaft: Die freiwilligen Feuerwehren sind allerorten in Bereitschaft. Doch bislang gab es kaum Alarmierungen, berichtet Jens Heinze als Kreisbrandmeister von Potsdam-Mittelmark. Lediglich die Kameraden in Borkwalde mussten zweimal ausrücken, um Bäume von der Schneelast zu befreien, damit sie nicht umstürzen. Doch selbst wer die weiße Pracht genießen will, muss hart im Nehmen sein. Zwar herrscht Ski und Rodel gut. Doch die eisige Kälte von minus sieben Grad Celsius ließ manche Schlittenfahrt zur Herausforderung werden. Von René Gaffron