Der Tourismusverband Fläming hat in den zurückliegenden Jahren viel geschafft – und sich für die Zukunft noch mehr vorgenommen. Das ist bei der Mitgliederversammlung in dieser Woche deutlich geworden. Im „Haus Fläming“ in Dahnsdorf hat Verbandsgeschäftsführer Daniel Sebastian Menzel Bilanz gezogen und zahlreiche Vorhaben für 2018 und darüber hinaus präsentiert.
Höhepunkt im vergangenen Jahr seien die bereits 2016 begonnen Aktivitäten zum Reformationsjubiläum gewesen. Gut angenommen worden sei zudem der erstmals aufgelegte Fläming-Reiseplaner 2017/2018 mit einer „Einladung in Berlins direkte Nachbarschaft“. Er soll eine Neuauflage erfahren, ist aber mittlerweile auch online unter www.reiseplaner-flaeming.de verfügbar.
Überhaupt setzt der Verband sehr stark auf das Internet und die sozialen Medien – vor allem auf Facebook und Instagram. Immerhin 1123 Personen folgen ihm auf Instagram, wollen also nicht nur bei Gelegenheit, sondern immer wissen, was es in der Region zu entdecken gibt.
Wandertags-GmbH umgewandelt
Der Tourismusverband Fläming muss seine wirtschaftlichen Aktivitäten von der Verbandsarbeit stärker trennen.
Der Verband wird maßgeblich von den Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming sowie Städten und Gemeinden in den beiden Landkreisen finanziert.
Unter anderem mussten auf Grund von EU-Wettbewerbsrecht die Unternehmen ihre aktive in eine passive Mitgliedschaft umwandeln.
Für eigene kommerzielle Betätigung gibt es künftig die Tourismus-Marketing-Fläming-GmbH. Dazu wird die vor dem Großereignis 2012 gegründete Deutsche Wandertag GmbH genutzt.
In einem Ideen-Netzwerk, das möglichst förderfähig ist, soll außerdem die positive Erfahrung aus dem Crowdfunding-Wettbewerb „Fläming-Schmiede“ aufgegriffen und fortgeführt werden.
Und weil sich die Zusammenarbeit mit „Herz an Hirn“-Bloggerin Laura Schneider aus Treuenbrietzen (MAZ berichtete) bewährt hat, soll auch mit dem Berliner Blogger Steven Hille – sein Reiseblog heißt „Funkloch“ – eine langfristige Zusammenarbeit aufgebaut werden.
Vielleicht treffen sich beide schon bald beim Blogger-Camp auf Gut Schmerwitz, zu dem der Verband einladen will. Im Vorjahr hatte dieses in Glashütte stattgefunden.
Neu gestaltet werden soll ferner die eigene Internetseite des Tourismusverbands. Dazu wird die Kooperation mit der Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB) genutzt. „Digital heißt aber nicht, dass Papier nicht mehr zum Einsatz kommt“, weiß Menzel um diesen Bedarf. Deshalb soll es beispielsweise bald eine detaillierte Karte der Reiseregion Fläming geben – stets griffbereit auf Papier.
Einen breiten Raum hat bei der Versammlung zudem die Zukunft des Projekts „Fläming-Hauptstadt“ eingenommen. Obwohl es nicht gelungen war, für 2018 einen geeigneten Bewerber zu finden und es wohl auch im kommenden Jahr keine Fläming-Hauptstadt geben wird, soll die Idee nicht aufgegeben werden.
Frank von Holly (CDU), Bürgermeister des sächsisch-anhaltinischen Möckern, warb sehr dafür. Unter seiner Regie fand bereits drei Mal das Fläming-Frühlingsfest statt. Der neue Titel, präsentiert während eines schon bestehenden Festes, war als Ersatz und Vermarktungsinstrument gedacht.
Die Landrätin von Teltow-Fläming, Kornelia Wehlan (Linke), sprach sich zwar ebenso für die Idee aus, verwies aber auch auf Probleme, die sich beispielsweise in Zossen – der bisher letzten Fläming-Hauptstadt – gezeigt haben. „Das ist für die Kommunen schwer zu stemmen.“ Es brauche neben dem nötigen finanziellen Rückhalt auch mehr Identifikation mit der Idee und mit dem Fläming selbst.
Dennoch können sich die Bürgermeister von Bad Belzig, Beelitz und Wiesenburg/Mark sowie der Amtsdirektor von Niemegk vorstellen, künftig diese Marketingidee für ihre Gemeinden zu nutzen. Vorerst wurde sich jedoch auf einen Arbeitskreis geeinigt, der neue Wege für eine Benennung der Fläming-Hauptstadt 2020 ausloten soll.
Von Andreas Trunschke