Vergewaltiger von Kleinmachnow ist vermutlich Serientäter

Die Ermittlungen zu der Vergewaltigung an einer Joggerin in Kleinmachnow am 28. Juni sind am Montag von der Staatsanwaltschaft Potsdam an ihre Kollegen in Berlin übergeben worden. Dies sei so entschieden worden, weil der Übergriff mit einem oder mehreren anderen Fällen in Berlin in Zusammenhang gebracht wird, so ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft gegenüber der MAZ. Die 27-Jährige Frau war am Sonntagabend vor etwas mehr als einer Woche zum Laufen in ein Waldstück zwischen Kleinmachnow aufgebrochen. Nahe des Panzerdenkmals an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze sei sie von einem Unbekannten überwältigt und in ein Gebüsch gezerrt worden, gab sie später an. Mehrere Stunden lang habe er sich an ihr vergangen, dabei wurde die Frau auch verletzt. Angeblich konnte sie sich von ihm befreien, weil sie ihm ein Treffen am nächsten Tag am Bahnhof in Wannsee versprach. Sie soll mit seinem Fahrrad zu ihrer mehrere Kilometer entfernten Wohnung gefahren sein. Täter wird mit Phantombild gesucht: Da sie auch mehrere Stunden nach dem vereinbarten Rückkehrtermin dort noch nicht wieder eingetroffen war, hatten Angehörige die Polizei verständigt. Diese wollte gerade mit der Suche beginnen, als die Frau selbstständig wieder zuhause eintraf – unter anderem mit Hautabschürfungen, angeblich einer Wunde auf dem Kopf und anderen Verletzungen. Rettungskräfte versorgten sie und brachten sie dann ins Krankenhaus. Der Täter soll laut Beschreibung etwa 25 Jahre alt, 1,75 Meter groß und schlank sein. Er soll einen leicht dunklen Teint und braune Augen haben. Die dunklen Haare sollen nach Auskunft des Polizeisprechers zum Tatzeitpunkt teilweise orange eingefärbt gewesen sein. Er trug eine blaue Jogginghose und hatte einen orangen Rucksack bei sich. Ein Phantombild von ihm wurde veröffentlicht. Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Potsdam unter der Telefonnummer 0331/5508-0 entgegen. Auch das Hinweisformular der Online-Services unter www.polizei.brandenburg.de oder direkt unter polbb.eu/hinweis können genutzt werden. Ähnliche Fälle in Berlin: In der darauffolgenden Woche stellte sich dann heraus, dass auch in Wannsee am selben Tag bereits ein versuchter Übergriff sowie am 22. Juni eine Vergewaltigung angezeigt worden waren. Am 25. Juni hatte außerdem ein Zeuge einen Vorfall an einem Waldweg nahe des Teufelsberges gemeldet, der von den Ermittlungsbehörden ebenfalls als Sexualgewalttat eingestuft wird. Ein vierter Fall – eine Vergewaltigung in Kohlhasenbrück, ebenfalls Wannsee, vom 30. Juni – wird nach Informationen der MAZ nun auch zu diesem Fallkomplex gezählt. Alle fünf Angriffe werden derzeit zusammengeführt und geprüft, schon demnächst soll geklärt sein, welche gemeinsam behandelt werden. In Stahnsdorf hatten zwei Mädchen angegeben, am 20. Juni an der Bushaltestelle Waldschänke ebenfalls belästigt worden zu sein. Dieser Vorfall dürfte jedoch von den Ermittlern aktuell nicht mit der Kleinmachnower Vergewaltigung in Zusammenhang gesehen werden. Gleiches gilt für die Vergewaltigung in Oranienburg von voriger Woche, bei der die Täterbeschreibung mit dem Phantombild von den Übergriff am Panzerdenkmal nicht übereinzustimmen scheint. Lesen Sie hier mehr: Vergewaltigung in Kleinmachnow: Ermittlung läuft auf Hochtouren Vergewaltigte Joggerin in Kleinmachnow: Schlug der Täter auch in Berlin schon öfter zu? Joggerin in Kleinmachnow vergewaltigt Von Konstanze Kobel-Höller