Kloster Lehnin kauft Eigentümer das Emstaler Backofenmuseum ab

Erleichterung bei den Freunden der Emstaler Backofenkultur. Der ehemalige Dorfkonsum, in dem sich seit 20 Jahren das vom Backofenverein betriebene Museum befindet, ist endlich im Besitz der Kommune. Wie Kloster Lehnins Bürgermeister Uwe Brückner der MAZ mitteilte, konnte die Gemeinde die Immobilie nach mehrjährigen Verhandlungen vom Eigentümer kaufen. Bisher gab es einen im Jahr 2000 abgeschlossenen Pachtvertrag. „Wir sind der Gemeindevertretung für den Kauf-Beschluss sehr dankbar. Damit ist die weitere Pflege der dörflichen Tradition des Brotbackens für die Zukunft gesichert“, sagte Vereinsvorsitzender Udo Wernitz auf Nachfrage. Das überregional bekannte Backofenmuseum befindet sich am Anger in der Emstaler Hauptstraße. Im Laufe der Jahre wurden in den Ausbau des Gebäudes zu einem Museum rund 111.000 Euro investiert, davon waren über 100.000 Euro Fördermittel. Der Flachbau dient den Mitgliedern auch als Vereinstreff und Versorgungsbasis für die traditionellen Backtage. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich nämlich der Backofenplatz, auf dem historische Lehmbacköfen stehen, von denen noch zwei in Betrieb sind. Der Backofenverein hält sie instand und nutzt diese noch. Im Museum zu besichtigen sind historische Geräte und Backutensilien aus Haushalten und Bäckereien. Besucher erhalten Einblicke in dörfliche Traditionen, wie vor Jahrhunderten gebacken wurde und über die Arbeit der Backofengemeinschaft heute. Coronabedingt sind Besuche derzeit allerdings nicht möglich. Es war in den 1980er-Jahren als sich die Emstaler zusammentaten, um die verfallenen Backöfen zu restaurieren. Damals war Herbert Schenk einer der führenden Initiatoren. Das erste Brot konnte 1983 aus dem Ofen gezogen werden. Zufrieden über den Kauf des Backofenmuseums zeigte sich auch Kloster Lehnins Bürgermeister Brückner: „Die Kaufsumme ist gut angelegt. Das Brotbacken ist nicht nur ein kulinarischer Gewinn für die Kloster Lehniner und ihre Gäste, sondern auch ein Hobby, dass den Zusammenhalt im Dorf stärkt.“ Von Frank Bürstenbinder