Kommandantin des Truppenübungsplatzes Lehnins gegen weibliche Dienstgrade

Marico Shana Klingler reagiert erleichtert auf die Nachricht, dass es vorerst keine weiblichen Dienstgrade bei der Bundeswehr geben wird. „Ich bin deutlich kein Fan davon, Dienstgrade als solche geschlechtsspezifisch zu benennen“, sagt die Kommandantin des Truppenübungsplatzes Lehnin. Nach Angaben von Staatssekretär Peter Tauber wird sich das Bundesverteidigungsministerium in absehbarer Zeit nicht mehr mit dem Thema befassen, für Soldatinnen diese Neuerung einzuführen. „Ein ,Herr’ oder ein ,Frau’ davor macht doch alles klar“, sagt Marico Shana Klingler, die die erste Kommandantin eines Truppenübungsplatzes in Deutschland ist. Sie lege Wert darauf, Soldatin und Kommandantin zu sein, aber als Dienstgrad lege sie Wert auf ein Frau Oberstleutnant, sagt die 37-Jährige. Daraus ein Oberstleutnantin zu machen, sei überflüssig. „Da kommen wir sonst in eine Unterscheidung hinein.“ Persönliche Begründung der Sicht: Sie verweist auch als Begründung für ihre Ansicht, dass weibliche Dienstgrade wie Generalin oder Feldwebelin überflüssig seien, auf ihren Vornamen. Sie sei es gewähnt, das Marico Verwirrung stifte. „Doch auch da ist mit einem ,Frau’ davor alles klar.“ Klinglers Meinung vertreten zahlreiche Frauen bei der Bundeswehr, die Sturm gelaufen sind gegen weibliche Dienstgrade. Sie befürchteten eine Verniedlichung. Tatsächlich gibt es auch in anderen Bereichen schon Sprachkrücken etwa Amtmännin als weibliche Form von Amtmann für Beamte im gehobenen Dienst. Marico Shana Klingler wurde 1983 in Worms geboren. Zum Truppenübungsplatz gehören 35 militärische und zivile Mitarbeiter. Von ihnen sind fünf Frauen. Seit 2002 ist Klingler Soldatin, ihr Jahrgang ist der zweite, für den alle soldatischen Laufbahnen geöffnet wurden. Zuvor stand für Frauen nur der Sanitätsdienst als Berufsweg bei der Bundeswehr offen. Seit November 2017 ist die Frau Oberstleutnant Kommandantin des Truppenübungsplatzes Lehnin. Von Marion von Imhoff