Der Landkreis Potsdam-Mittelmark will in Lehnin eine neue Rettungswache bauen. Nach Angaben von Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert soll das knapp eine Million Euro teure Projekt auf einem Grundstück Belziger Chaussee, Ecke Zum Traumsee bis Ende kommenden Jahres realisiert sein.
Das neue Gebäude soll die bisherige Rettungswache in Lehnin ersetzen. Diese soll dem Vernehmen künftig komplett von der Feuerwehr genutzt werden. Das Areal ist Brachland am Ortseingang von Michelsdorf aus gesehen.
Rettundsdienst weiter von Lehnin aus
Von der Rettungswache aus erfolgt die medizinische Erstversorgung für die Region bei Unfällen etwa. Träger dieser Aufgabe ist der Landkreis.
Kloster Lehnins Bürgermeister Uwe Brückner (parteilos) unterstützt den Plan: „Wir wollen auf jeden Fall, dass die Rettungswache in Lehnin bleibt aufgrund der zentralen Lage“, sagte Brückner im Gemeinderat am Dienstagabend.
Die Rettungswache beherbergt bisher den Rettungsdienst mit Notarzt- und zwei Krankenwagen und die Einsatzfahrzeuge der Lehniner Feuerwehr. Sie liegt vom neuen geplanten Standort nur einige Hundert Meter entfernt. Der Rettungsdienst wird im Auftrage des Landkreises von der Promedica Rettungsdienst GmbH betrieben.
Freude bei Promedica
Deren Bereichsleiter für Potsdam-Mittelmark, Stephan Seidel, begrüßt den Neubau: „Das ist für uns eine sehr gute Nachricht.“ 17 Mitarbeiter von Promedica sind Seidel zufolge in der Rettungsstelle beschäftigt, jeweils im Schichtdienst vier Mann. „Wir haben dort auch unsere Lehrrettungswache und bilden an dem Standort auch in einem Schulungsraum aus“, so der Bereichsleiter. Der Platz reiche aber mittlerweile nicht mehr aus.
Die 1993 in Lehnin-Kaltenhausen gebaute Rettungswache sei sehr beengt, bestätigt Kreissprecher Schwinzert. Tatsächlich platzt das Gebäude aus allen Nähten. Vor allem seit ein zweiter Rettungswagen zur Fahrzeugflotte dort gehört, reicht der Platz nicht mehr aus. „Hinzu kommt, dass die Einsatzfahrzeuge größer geworden sind“, so Schwinzert. Ein Umbau des bestehenden Gebäudes „ist nach den derzeit geltenden Normen nicht möglich“.
Gemeinderat stellt erste Weiche
Auf Wunsch des Landkreises hat nun der Gemeinderat von Kloster Lehnin in seiner Sitzung am Dienstagabend dem Vorhaben grünes Licht gegeben. Er brachte einstimmig einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für das Sondergebiet „Rettungswache Belziger Straße“ auf den Weg. Hinzu kommt die Änderung des Flächennutzungsplanes. Baugrund ist in Privateigentum. Die Eigentümerin sei jedoch mit der Entwicklung der Fläche einverstanden und zeige „grundsätzliche Mitwirkungsbereitschaft“, so die Gemeinde.
In der gleichen Sitzung beschlossen die Gemeindevertreter auch die Aufstellung eines Bebauungsplanes für ein neues Wohngebiet Zum Traumsee auf einem 0,9 Hektar großen Areal. Entstehen sollen dort zwölf bis 14 Baugrundstücke.
Haushaltsmittel sind eingeplant
„Wir sind noch am Anfang der Planungen“, sagt Schwinzert. So liegen im Moment auch noch keine Bauzeichnungen des künftigen Gebäudes vor. Die voraussichtlichen Baukosten liegen bei 950.000 Euro. Sie sind bereits Bestandteil in der Haushaltsplanung des Landkreises Potsdam-Mittelmark.
Im Landkreis gibt es 14 Rettungswachen mit insgesamt 31 Einsatzfahrzeugen. Die Kloster Lehniner Wache ist für Einsätze zuständig im Bereich zwischen Golzow und Göhlsdorf sowie zwischen Schenkenberg und Emstal.
Einst Tagungsort des Gemeinderats
Ein bestehender Feldweg soll als Zufahrt für die neue Rettungsstelle ausgebaut werden. Das teilt die Gemeinde mit. Eine zusätzliche Zufahrt direkt von der Landstraße 88 aus werde vom Landesamt für Straßenwesen nicht genehmigt.
Ursprünglich tagte auch jahrelang der Lehniner Gemeinderat in einem Saal der Rettungswache. Diese liegt in einer Senke neben der Straße.
Von Marion von Imhoff