Hausärztin Tina Lutsch plant neue Praxis in Niemegk

Größer, altersgerecht und barrierefrei – so soll die neue Praxis von Allgemeinmedizinerin Tina Lutsch und ihrem Team sein, die aktuell in der Wittenberger Straße in Niemegk entsteht. Aber noch herrscht Baustelle. „Die Antragsbearbeitungen laufen auf Hochtouren“, bestätigen Tina Lutsch und Architektin Antje Paul vom Ingenieurbüro „Paul & Störmer“ aus Treuenbrietzen. „Denn wenn alles klappt, soll im Herbst der Umzug über die Bühne gehen.“ Dringend mehr Räume nötig: Derzeit behandeln die Niemegkerin und zwei in der Praxis angestellte Ärztinnen ihre Patienten noch in einem Haus in der Bahnhofstraße. Die Räume dort befinden sich jedoch im ersten Obergeschoss und sind nur über eine Treppe zugänglich – für manche eine nicht zu überwindende Hürde. Um diese Patienten kümmert sich das Team bei Hausbesuchen. Außerdem werden dringend mehr Räume benötigt, um der Zahl an Patienten gerecht werden zu können. So stehen künftig auf rund 300 Quadratmetern vier Arztzimmer und zwei Wartezimmer zur Verfügung. „Dann können wir zu Infektionszeiten auch besser eine Trennung der Patienten vornehmen“, erläutert die promovierte Medizinerin. Das große neue Gebäude biete zudem Platz für ein Labor, ein EKG-Zimmer, einen Akupunktur-Raum sowie Sport- und Schulungsräume im hinteren Bereich, beschreibt Antje Paul. „Im Prinzip verdoppelt sich die Zahl der Räume, Abläufe lassen sich optimieren.“ So könnten verschiedene Präventivkurse wie Tai-Chi oder Autogenes Training dann unabhängig von der Sprechzeit und somit häufiger angeboten werden, sagt Tina Lutsch. „In der alten Praxis ist Tai-Chi bisher nur nach der Sprechzeit möglich, weil wir dafür immer das Wartezimmer aus- und hinterher wieder einräumen müssen.“ Seit 1999 in Niemegk: Die Ärztin hofft, in Zukunft auch einen neuen Kollegen aus Berlin in der Praxis begrüßen zu können. Der Internist mit Spezialisierung Rheumatologie würde das bisherige Dreiergespann gerne als Hausarzt verstärken und hat sich für eine Teilzeitstelle beworben. Tina Lutsch hat bei der Kassenärztlichen Vereinigung die Anstellungserlaubnis beantragt und wartet nun auf die Zusage aus Potsdam. Die gebürtige Brückerin praktiziert seit 1999 in Niemegk, sie hat sich nach ihrer Facharztausbildung in der Stadt niedergelassen und seinerzeit die Praxis in der Bahnhofstraße von ihrer Vorgängerin übernommen – 110 Quadratmeter zur Miete. Das Haus in der Wittenberger Straße ist ein ehemaliges Verwaltungsgebäude eines landwirtschaftlichen Betriebes. Im Februar wurde mit dem Ausräumen und den Renovierungsarbeiten begonnen, erzählt Antje Paul. Von ehemals vier Arztpraxen in der Stadt ist nur die von Tina Lutsch übrig geblieben. Zuletzt war wie berichtet kurzfristig die Praxis von Larissa Matweiko am Kirchplatz geschlossen worden. „Viele Patienten haben danach bei uns angefragt, ob wir sie nicht übernehmen könnten“, erinnert sich Tina Lutsch. Mehr zum Thema: Starker Protest gegen Ärztemangel „Das hat mich in dem Vorhaben bestärkt, dass wir uns räumlich vergrößern. Und wegen dieses sehr großen Bedarfs wäre es auch wunderbar, wenn sich noch jemand melden würde, der hier bei uns im Fläming praktizieren möchte.“ Denn zwar ergebe sich durch den Umzug und den neuen Kollegen aus Berlin eine deutliche Verbesserung in der Versorgung. „Aber machen wir uns nichts vor, auch das reicht noch nicht“, macht Tina Lutsch deutlich. „Doch wenn wir optimale Bedingungen bieten – ein attraktives Gebäude mit viel Platz – dann können wir vielleicht jemanden motivieren, hierher zu kommen.“ Lesen Sie auch: Andere Apotheken sind gut genug erreichbar: Land sieht keinen Notstand in Niemegk Warum sich in Niemegk jetzt wieder ein weiterer Hausarzt ansiedeln darf Von Josephine Mühln