Mysteriöser Bunker in Nuthetal: Vor dem Einreißen kehrte der Bewohner zurück und holte das Funkgerät

Die Gemeinde Nuthetal lässt den Bunker, der von Kindern in einem Wald zwischen Bergholz-Rehbrücke und dem Teufelssee gefunden wurde, bereits einreißen und zurückbauen. Vorher hatten Gemeinde-Arbeiter am Mittwoch die Sachen, die sich in dem unterirdischen Unterschlupf befanden, herausgeholt und eingelagert. Dabei erlebten sie eine Überraschung: Das Schloss, mit dem der Eingang zuvor verschlossen wurde, war aufgebrochen. Im Bunker fehlte das Funkgerät. Es spricht einiges dafür, dass der unbekannte Erbauer des rätselhaften Verstecks die Stunden, die zwischen dem Absperren des Bunkers und dem am Mittwoch begonnenen Rückbau lagen, genutzt hat, um noch einmal zurückzukehren und das Funkgerät zu holen. Alles andere soll sich noch im Bunker befunden haben, als die Gemeinde-Arbeiter eintrafen. Lesen Sie auch: Kinder finden mysteriösen Bunker im Wald in Nuthetal In der Region gibt es genug Trinkwasser – noch Wie Nuthetal seine einzige Ehrenbürgerin ehren will Die Gegenstände aus dem Bunker werden eine Zeit lang eingelagert: Mit dem Rückbau des mit Holz massiv ausgebauten Bunkers hat die Gemeinde einen Handwerker aus dem Ort beauftragt. „Wir wollten die Gefahr schnell beseitigen“, sagt Nuthetals Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) auf Anfrage. Sie verweist darauf, dass Kinder den Bunker gefunden hatten und sich in dem Unterschlupf unter der Erde auch eine Feuerstelle befand. Die Kommune will zudem jetzt Kontakt mit dem Forstbetrieb aufnehmen, um zu klären, wie das Loch im Wald, das der Bunker hinterlassen wird, verfüllt werden kann. Die Gegenstände aus dem Bunker, die für einige Zeit eingelagert sein werden, kann sich der Eigentümer in der Gemeindeverwaltung abholen, sagte die Bürgermeisterin. Er muss allerdings dann mit einem Verfahren rechnen, weil er illegal im Wald einen Bunker gebaut hat. Mutmaßungen über den Bunkerbauer: Wie berichtet, hatten Kinder die gut getarnte Behausung entdeckt. Darin fand sich vieles, was man für einen längeren Aufenthalt unter Tage benötigt: unter anderem ein Bett, Stühle, eine Kochgelegenheit, Funkgerät und Handfeger. Zum Unterschlupf, der auch ein Lüftungsloch hatte, führte eine Treppe hinunter. Wer den Bunker gebaut hat und warum, darüber gibt es nur Mutmaßungen. Eine Vermutung ist, es könnte sich um einen sogenannten Prepper handeln. Anhänger dieser Bewegung legen Lebensmittelvorräte an und bauen sich Schutzräume, um auf Katastrophen vorbereitet zu sein. Sie wollen immer bestens informiert sein, was sich in Ihrer Stadt verändert, aber nicht ständig die News checken? Dann haben wir genau das Richtige für Sie: Unseren kostenlosen Newsletter „Potsdam ganz nah“. Zweimal wöchentlich nehmen wir Sie mit auf einen Streifzug durch die Landeshauptstadt und geben Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Nachrichten. Aber wir blicken auch hinter die Kulissen. Ehrlich, persönlich und zuverlässig recherchiert. Ganz nah dran eben. Der kostenlose Newsletter erscheint immer dienstags und freitags und Sie können ihn hier abonnieren. Von Jens Steglich