Nuthetal plant Baustart: Neue Brücke über die Nuthe soll Tremsdorf und Gröben noch dieses Jahr verbinden

Nach langem Tauziehen und einigen ungeahnten Problemen bei der Bauvorbereitung ist der Weg jetzt offensichtlich frei für die Errichtung der neuen Brücke über die Nuthe, die Tremsdorf und Gröben wieder miteinander verbinden soll. In der Nuthetaler Bauverwaltung ist man optimistisch, dass der Bau des Überwegs noch in diesem Jahr erfolgen kann. „Wir versuchen, dass die neue Brücke noch 2021 gebaut wird“: Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) ist ebenfalls zuversichtlich, drückt es aber etwas vorsichtiger aus. „Die alte Brücke wird dieses Jahr abgerissen. Wir versuchen auch, dass die neue Brücke noch 2021 gebaut wird. Das können wir derzeit aber nicht versprechen, weil man in diesen Zeiten immer mit Unwägbarkeiten rechnen muss“, sagte sie auf Anfrage und fügte hinzu: „Sollte es dieses Jahr nicht mehr klappen, wird man aber 2022 über die neue Brücke wandern und radeln können.“ Um die Brücke zwischen Tremsdorf und Gröben wurde lange gekämpft: Um die Brücke ist in Tremsdorf und Gröben lange gekämpft worden. Das Land Brandenburg wollte den alten Überweg mit dem Verweis auf den geringen Fahrzeugverkehr auf dem Gröbener Damm (Landesstraße 771) ursprünglich ersatzlos abreißen. Gegen die Kappung der Verbindung zwischen Tremsdorf, das zur Gemeinde Nuthetal gehört, und Gröben (Stadt Ludwigsfelde) hatte sich aber massiver Widerstand formiert. Die neue Brücke ist für Fußgänger und Radfahrer gedacht, soll aber so breit sein, dass auch die Feuerwehr sie mit Fahrzeugen im Ernstfall nutzen kann. Land zahlt Abriss der alten und Bau der neuen Brücke: Die Finanzierung ist laut Hustig gesichert. Den Abriss der alten Brücke zahlt das Land genauso wie den Bau des neuen Überwegs. „Für den Abriss der Brücke sind die Mittel bereits überwiesen worden“, sagte sie. Für die neue Brücke wird mit Kosten von etwa 360 000 Euro gerechnet. Gemeinde und Landesstraßenbetrieb haben auch eine Vereinbarung für den Fall getroffen, dass der Bau teurer wird. „Wenn es nachweislich mehr kostet, trägt das Land auch die Mehrkosten.“ Nuthetal hat einen Abschnitt der Straße übernommen: Im Gegenzug hat die Gemeinde Nuthetal einen Abschnitt der alten, maroden Landesstraße 771 übernommen, die über die Brücke führt. Das Land wollte am liebsten die ganze Straße bis Saarmund loswerden, die Kommune hat aber nur den Abschnitt von Tremsdorf bis zur Brücke genommen und dafür etwa 50 000 Euro Ablöse erhalten. Das Land hatte in der Vergangenheit kein Geld mehr in die Instandhaltung gesteckt. Das übernommene Stück Landesstraße wird nicht saniert, sondern zu einem Weg herabgestuft. Zwischen Tremsdorf und Gröben könnte Fahrradstraße entstehen: Es gibt Überlegungen, zusammen mit der Stadt Ludwigsfelde und mit Hilfe von Fördermitteln dort eine Fahrradstraße zu bauen. „Die Ablösesumme für die Straßenübernahme könnten wir dann als Eigenanteil für die Fördermittel nutzen“, sagte Nuthetals Bürgermeisterin. Privateigentümer gibt Fläche für Baustelleneinrichtung frei: Wie von ihr auch zu erfahren war, stehen die Flächen auf Gröbener Seite, die für die Einrichtung der Baustelle vorgesehen sind, jetzt dafür zur Verfügung. Der Privateigentümer des Areals habe der Baustelleneinrichtung auf seinem Terrain zugestimmt. Weil der Brückenstandort außerdem in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, müssten jetzt noch die Umweltverbände angehört werden. „Wir sehen da aber keine Probleme“, sagte sie. Lesen Sie auch: Land bezahlt neue Brücke über die Nuthe Ersatz für marode Nuthe-Brücke gefordert Protest gegen geplanten Brückenabriss „Der Bau der neuen Brücke dürfte dann ziemlich zügig gehen. Die Vorbereitungen dauern oft länger als die eigentlichen Bauarbeiten“, sagte sie. Beim Bau der Brücke werden die alten Widerlager verwendet, formal handelt es sich deshalb nicht um ein Neubau-Projekt, für das dann auch noch ein aufwendiges Planfeststellungsverfahren notwendig gewesen wäre. Skepsis und Sorgen in Tremsdorf: In Tremsdorf ist die Skepsis, dass etwas dazwischen kommen könnte, indes nicht verflogen. „Meine größte Sorge ist, dass die Baukosten, je länger es dauert, in die Höhe schnellen und das Land irgendwann Nein sagt und das Projekt dann doch scheitert“, sagte die Tresmdorferin Angela Schneider. Eine erste Verbindungsstraße zwischen Tremsdorf und Gröben mit einer Holzbrücke über die Nuthe wurde 1905/1906 gebaut. In den Jahren 1936/37 baute der Reichsarbeitsdienst eine Betonbrücke. Der Überweg ist bis heute stehen geblieben, ist aber so marode, dass er für den Verkehr gesperrt wurde. Ursprünglich sollte die Brücke bereits 2017/18 abgerissen werden. Gegen die Abrisspläne des Landes formierte sich Widerstand. In den Protest hatten sich neben Tremsdorf und Gröben und deren Kommunen Nuthetal und Ludwigsfelde auch Institutionen wie der Naturpark Nuthe-Nieplitz und der Tourismusverband Fläming eingereiht. Von Jens Steglich