Fast schon eine neue Brücke über den Teltowkanal

Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Fertigstellung wurde in den vergangenen Tagen auf der Baustelle der Rammrathbrücke zwischen Teltow und Kleinmachnow bewältigt: Die beiden vorgefertigten und je 97 Tonnen schwere Hauptträger wurden mit Schwerlastkränen auf die vorbereiteten Auflager abgesetzt. Dafür wurde sogar die Behelfsbrücke gesperrt, die Fußgängern den Weg über den Teltowkanal ermöglicht. Am Donnerstag und Freitag werden noch Betonfertigteilplatten als Schalung für die Fahrbahnplatte eingebaut, dann wird auch die Sperrung des Schiffverkehrs auf dem Teltowkanal wieder aufgehoben, so Rolf Dietrich, Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin. „Der Teltowkanal zählt aktuell zu den Bundeswasserstraßen mit dem nachhaltigsten Verkehrswachstum. Sowohl das Fahrzeug- als auch das Ladungsaufkommen hat sich in den letzten 15 Jahren annähernd verdoppelt.“ An der Schleuse Kleinmachnow wurden im Vorjahr laut Dietrich 14 353 Wasserfahrzeuge, davon 7775 Sportboote, und 1,2 Millionen Gütertonnen Ladung geschleust. „Insofern ist es uns besonders wichtig, dass baustellenlogistisch unvermeidbare Sperrtermine für die Wasserstraße zuverlässig eingehalten werden“, so Dietrich weiter. Der Neubau der Brücke aus dem Jahr 1977 wurde nötig, weil das Bauwerk irreparable Betonkrebs-Schäden aufwies und sich die dabei entstandenen Risse immer weiter vergrößerten. Am 11. November des Vorjahres wurde mit den Arbeiten begonnen, am 6. Februar wurde die Behelfsbrücke eröffnet, unter der die Versorgungsleitungen verlaufen. Sie ist 37 Meter lang und dreieinhalb Meter breit. Sie steht aber nur Fußgängern und Radfahrern, die ihr Fahrrad schieben, zur Verfügung. Die Finanzierung einer Ersatzbrücke für Autos hatte der Bund mit der Begründung abgelehnt, dass es ohnehin mehrere Überquerungen über den Teltowkanal in der Region gebe. Die Kosten für die Brücke sind mit rund 5,4 Millionen Euro veranschlagt und werden vom Bund übernommen, da es sich um einen Ersatzbau handelt. Hätte Teltow darauf bestanden, den Bau zu verbreitern, um Platz für Radwege zu machen, wäre sie als Neubau bewertet worden und die Stadt hätte für die Kosten komplett aufkommen müssen. Nun wird stattdessen bei gleicher Breite der Verkehrsraum anders aufgeteilt, auf beiden Seiten werden breitere kombinierte Geh- und Radwege entstehen. Lesen Sie hier mehr: Rammrathbrücke: Tempo auf der Baustelle Rammrathbrücke komplett abgerissen, Projekt im Zeitplan Rammrath-Behelfsbrücke pünktlich eröffnet Von Konstanze Kobel-Höller