Jet-Tankstelle in Teltow: Was passiert mit dem umstrittenen Grundstück?

Das Tankstellen-Grundstück unmittelbar vor der geplanten neuen Gesamtschule in der Teltower Mahlower Straße ist wieder zu haben. Das Areal stand bereits für Dezember auf der Liste der Zwangsversteigerungen, doch dann sah es so aus, als könnten sich die beteiligten Parteien doch noch anders einigen. Daraus wurde jedoch vorerst doch nichts – und nun ist das Grundstück erneut zu einem Verkehrswert von 850.000 Euro auf dem Markt. Ob es diesmal tatsächlich zur Versteigerung kommt, ist jedoch wieder offen. Mehrere Angebote für Tankstellen-Grundstück: Denn bei den Anwälten des Paares, das sich das Grundstück vor vielen Jahren gemeinsam angeschafft hat, sind mittlerweile schon mehrere Angebote eingegangen. Eines liege deutlich über dem Mindestgebot, andere seien unbeziffert, so einer der Vertreter. Er habe seiner Mandantschaft jedenfalls dazu geraten, freihändig zu verkaufen, da nicht abzusehen sei, welcher Verkaufspreis bei der Versteigerung erreicht werde. Es wäre also durchaus möglich, dass das Grundstück zum Auktionstermin am 22. April schon den Eigentümer gewechselt hat. „Versteigerungen sind immer extrem unsicher“, so der Anwalt. Die Fläche mit der Flurstücknummer 2957 im Teltower Grundbuch liegt direkt vor dem Areal, auf dem noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für die neue Gesamtschule des Landkreises Potsdam-Mittelmark begonnen werden soll. Bis zu 870 Jugendliche sollen ab 2022/23 die vier- bis fünfzügige Schule besuchen, von der befürchtet wird, dass sie die ohnehin schon sehr schwierige Verkehrssituation in der Mahlower Straße noch weiter verschlimmern wird. Gesamtschulbau auf der Nachbarfläche: Von Seiten des Landkreises gibt es derzeit noch kein klares Signal, ob er sich um die Fläche bewerben wird: „Natürlich nimmt der Kreis zur Kenntnis, wenn ein Nachbargrundstück angeboten wird“, so Pressesprecher Kai-Uwe Schwinzert. „Das Interesse erklärt sich ja schon aus der vorgesehenen Erschließung des Gesamtschul-Grundstückes von der Mahlower Straße aus.“ Aber es handle sich um einen Tankstellenbetrieb und vermutlich werde dies bei der Veräußerung einen entsprechenden Interessentenkreis auf den Plan rufen. Stadt Teltow prüft Vorkaufsrecht: Der begleitende Anwalt einer der Parteien gibt jedenfalls an, dass er bisher noch nicht von der öffentlichen Hand als Interessent kontaktiert worden sei. Im Falle eines Verkaufs könne aber wohl die Gemeinde noch ihr Vorkaufsrecht geltend machen, vermutet er. Doch die Stadt Teltow sieht das anders: Sollte es zu einer freihändigen Veräußerung anstelle der Versteigerung kommen, erhält das Bauamt den Vertrag zwar zur Prüfung eines gemeindlichen Vorkaufsrechtes, so Jürgen Stich, Teltows Sprecher. Doch bei diesem Grundstück würden die Voraussetzungen dafür laut Baugesetz nicht zutreffen. Erfolgt der Eigentümerwechsel erst per Zuschlag bei der Zwangsversteigerung, habe die Stadt ohnehin kein Vorkaufsrecht, ergänzt er. Lesen Sie dazu auch: Jet-Tankstelle in Teltow von Familienstreit bedroht Gesamtschule: Teltow akzeptiert die Pläne des Kreises Das Grundstück ist insgesamt 2867 Quadratmeter groß und liegt in der Mahlower Straße 146. Es ist mit einer Tankstelle bebaut, die aber nicht mitverkauft wird und monatlich etwas mehr als 3000 Euro Pacht zahlt. Der Betrieb der Tankstelle ist vertraglich bis mindestens Ende August 2023 gesichert, längstens fünf Jahre später, ist dem Exposé zu entnehmen. Danach soll der Betreiber die Anlage laut Versteigerungsunterlagen wieder auf eigene Kosten entfernen. Von Konstanze Kobel-Höller

Zwangsversteigerung in Teltow - Jet-Tankstelle in Teltow: Was passiert mit dem umstrittenen Grundstück?