Teltow: Infektion mit britischer Corona- Variante nur zufällig bekannt geworden

Nachdem Anfang der Woche bekannt bekannt geworden war, dass in Teltow erstmals zwei Infektionen mit der südafrikanische Variante von Corona, B.1.351, diagnostiziert wurden, gab es am Mittwoch neue schlechte Nachrichten: Auch die britische Variante wurde bei einer Teltowerin nachgewiesen. Dass der Landkreis jetzt davon erfuhr, ist dabei ein Zufall. Am Dienstag wurde öffentlich, dass sich ein Teltower Ehepaar aufgrund einer Infektion mit B.1.351 in häuslicher Quarantäne befand. Der Mann hatte sich bei einer Person angesteckt, die er mit dem Auto zum Arzt gefahren hatte und die danach positiv auf die Variante getestet wurde. Doch der Zustand des Teltowers dürfte sich verschlechtert haben, sodass er ins Berliner Klinikum Emil von Behring gebracht wurde. Über seine genaue Verfassung ist nichts bekannt. Seine Frau ist weiterhin zuhause in Quarantäne, seine erwachsene Tochter wird nun ebenfalls überprüft. Teltowerin mit britischer Variante in Behandlung: Im Gespräch mit dem Krankenhaus erfuhr das Gesundheitsamt schließlich, dass hier bereits eine Teltowerin behandelt wird, bei der die britische Variante B.1.1.7 nachgewiesen wurde. Wie lange die Patientin bereits in Behandlung ist und wie ihre Erkrankung verläuft, konnte am Mittwoch nicht beantwortet werden. Die betroffene Teltowerin sei dem Landkreis bisher nur als normal Corona-positiv bekannt gewesen, so Metzler. Der Sequenzierungsbefund solle aber demnächst übermittelt werden. Die Ärztin habe die Kontaktpersonen ermittelt und angewiesen, sich in Quarantäne zu begeben. Wie verbreitet sind die Mutationen? Damit wurde einen Tag nach Bekanntwerden der ersten Fälle der südafrikanischen Variante in Potsdam-Mittelmark auch die erste Infektion mit der britischen Mutation im Kreis bekannt. Beide Varianten betreffen Teltow. Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert-Koch-Institutes (RKI), geht aber davon aus, dass die Varianten schon deutlich weiter in Deutschland verbreitet sind, als derzeit bekannt. Da dies nun auch über neu entwickelte spezielle PCR-Tests festgestellt werden kann, seien bundesweit „ein paar zehntausend PCR-Testkits“ verteilt worden, um stichprobenartig auf die Mutationen zu testen. „Das soll bald ein klareres Bild geben.“ Nur mit Hilfe der Sequenzierung sei dies nicht möglich. In ganz Deutschland seien in der dritten Kalenderwoche etwas über 700 Sequenzierungen vorgenommen worden, so Glasmacher. Dabei sei man aber auch bis in den Februar 2020 zurückgegangen, um die Entwicklung zu überprüfen. Lesen Sie auch: Teltow: Im Auto mit südafrikanischer Corona-Variante angesteckt Corona-Update am Mittwoch: Mittelmarks Inzidenzwert sinkt auf 71,6 Hat die Corona-Impfung in Potsdam-Mittelmark schon versagt? Natürlich werde auch weiterhin gezielt getestet, wenn es etwas auffällig sei, es etwa ein ungewöhnlich großes Ausbruchsgeschehen gebe, eine schnelle Verbreitung oder wenn jemand etwa aus einem entsprechenden Land zurückkehrt. Im Fall des Falles sind die Maßnahmen für den Betroffenen derzeit gleich, bei Kontaktpersonen geht man jedoch „weniger locker“ damit um: Eine Verkürzung der Quarantänedauer nach zehn Tagen ist ausgeschlossen, das Selbst-Monitoring muss im Anschluss eine weitere Woche fortgeführt werden. Von Konstanze Kobel-Höller

Teltow: Infektion mit britischer Corona- Variante nur zufällig bekannt geworden - Mutationen in Potsdam-Mittelmark