Tierquälerei in Teltow: Erneuter Verdacht auf Wurstköder

In Alarm versetzt sind erneut die Hundebesitzer in Teltow: Auf dem Ruhlsdorfer Platz gegenüber des beliebten Käsekuchen-Cafés entdeckte am Samstag eine Teltowerin verdächtige Wurststückchen. „Seit etwa zwei Wochen ist immer wieder auf dieser Höhe mein Hund wie von Sinnen, aber seit etwa einer Woche liegt dort immer wieder frische Wurst“, erzählt Pia Fischer. Zuerst habe sie nichts Böses gedacht, „da wir nun mal in der Stadt sind, wo die Leute öfter etwas hinwerfen“. Aber am Samstag habe es so ausgesehen, als wäre eine Fährte gelegt worden. Alle 30 bis 40 Zentimeter sei ein Wurststück unter den Büschen „drapiert“ gewesen, sodass sie stutzig geworden sei. Da zwei zwei Kinder habe und eines davon meistens im Tragetuch habe, sehe sie auch nicht immer sofort, woran Violetta, ihre zwei Jahre alte Labrador-Hündin, schnuppere. Am Samstag aber habe das Tier ihre besondere Aufmerksamkeit gefordert, weil es so außer sich war und besonders stark an die Stelle zog, sodass Pia Fischer genauer hinsah. Auf Scherben und Nägel überprüft: Die Teltowerin sammelte die Stückchen in eine Plastiktüte ein. Da Löcher in der Wurst waren, zertrat sie die Stücke noch, um zu überprüfen, ob sie mit Fremdkörpern gespickt worden waren, doch es seien keine Scherben oder Nägel drin gewesen, versichert sie. „Sie hatten allerdings eine enorme Anziehungskraft. Mein Hund weiß an und für sich, dass man nichts draußen frisst und spuckt auch auf Befehl aus. Bei dem Geruch dieser Stücke war sie allerdings wie verrückt.“ Daran gerochen hat Pia Fischer aber – sicherheitshalber – nicht. Die Wurstteile hat sie dann entsorgt, damit weder Kinder noch Tiere zu Schaden kommen. Andere Hundebesitzer sind gewarnt: Um andere Hundebesitzer zu warnen, teilte sie ihre Erfahrung auf Facebook. An die Behörden wandte sie sich nicht. „Die Polizei hat sicher andere Sorgen – und vom Ordnungsamt habe ich nirgends auf der Teltower Seite Kontaktnummern fürs Wochenende gefunden.“ Zudem fehle ihr mit Baby auch die Zeit dafür. Da sie aber wisse, wie viele Hunde in der Gegend wohnen und neuerdings auch öfter etwas in der Umgebung herumliege, wollte sie andere Hundebesitzer online warnen. Erst eine Woche zuvor war der zwölf Jahre alte Scooby-doo schwer erkrankt. Der Teltower Mischling hatte vermutlich Wurstscheiben gefressen, die mit Rattengift präpariert waren. Innerhalb eines halben Tages hatte dieses schwere Organschäden verursacht und der Hund kämpfte mehrere Tage ums Überleben. Mittlerweile erholt sich Scooby-doo zuhause von den Strapazen und scheint das Schlimmste überstanden zu haben. Im Herbst hatten ebenfalls in Teltow mit Schrauben gespickte Wurstscheiben für Aufregung gesorgt. Fast jeden Tag waren hier Köder in der Grünanlage vor einer Häuserreihe nahe der Ruhlsdorfer Straße gefunden worden. Hier wurde nicht bekannt, dass ein Tier zu Schaden gekommen wäre. Von Konstanze Kobel-Höller

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