Anwohner in Bardenitz haben Nase voll von Buckelpiste vor ihrer Haustür

Die Anwohner der Treuenbrietzener Straße in Bardenitz sind sich einig. Es muss endlich etwas passieren vor ihren Haustüren. Ein Buckelpiste wird immer mehr zum Problem. Tiefe Senken im zudem groben Kopfsteinpflaster rauben ihnen die Ruhe. Am Tage und in der Nacht. Davon haben sie die Nase voll. Schon früh am Morgen – gegen 5 Uhr – wenn der Berufsverkehr anrollt, sei an Schlaf nicht mehr zu denken. „Bei uns ist jeden Tag Polterabend“, sagt Andreas Kaus. Besonders wenn Lastwagen über die Steine rumpeln, wackeln die Häuser und der Lärm belastet. „Motorräder, Mofas und Fahrräder weichen regelmäßig auf den Gehweg aus“, erzählt Kaus. Dicke Risse in der Fassade: Nachbar Olaf Biller sieht mit Sorgen, wie ein Riss in der Fassade seines Hauses rund um zwei Kellerfenster immer tiefer wird. Auch andere Bewohner fürchten Schäden an ihren Häusern und gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den steten Lärm. „Es gibt so starke Schwingungen, dass ich alle paar Tage den Aufsatz eines Schrankes wieder gerade rücken muss“, erzählt Christina Illesch. Hinzu kommen tiefe Pfützen bei Regen, „die das Wasser bei durchfahrenden Autos bis hoch über die Fenster an die Fassade spritzen lassen“, schildert eine andere Nachbarin verärgert. Die Anwohner fordern endlich eine Sanierung der Straße. Unterstützung bekommen sie vom Ortsbeirat mit Marco Novello und Torsten Halling. Sie haben zu Jahresbeginn einen Antrag zur Sanierung der Piste an die Stadt Treuenbrietzen eingereicht. Jetzt ist er in der Stadtverordnetenversammlung gelandet. Asphalt hat Ruhe gebracht: „So wie in der großen Dorfstraße auf der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 812 bereits erfolgt, sollte auch in der Treuenbrietzener Straße eine Asphaltdecke aufgetragen werden als Übergangslösung“, erklärt Ortsvorsteher Marco Novello zur Forderung. Anlieger der L 812 hätten ihm berichtet, „dass sie endlich wieder ausschlafen können, seitdem die Strecke im Dorf 2018 asphaltiert wurde“. Heinz Ide hat einst selbst an der Treuenbrietzener Straße mitgebaut. Das erledigten Dorfbewohner 1969 in Eigenregie. Seither ist nichts passiert an der kommunalen Straße. Außer einer Flickschusterei, als die größten Löcher mal mit Asphalt zugeschmiert wurden. „Damals war die Straße aber nicht für 40-Tonner ausgelegt, die heute hier rüberrollen“, sagt Anwohner Carsten Ide. Verkehrskonzept für Lkw gefordert: Anlieger und Ortsbeirat wünschen sich zunächst auch eine Einschränkung für den Lkw-Verkehr. Der soll nur zugelassen werden für die An- und Abfahrt zum Futtermittelbetrieb „For Farmers“ an der Illesch-Mühle, aber nicht für den allgemeinen Durchgangsverkehr von und nach Treuenbrietzen. Dazu sollte ein Konzept erstellt werden. Von den Stadtverordneten in Treuenbrietzen gab es in dieser Woche noch keine Lösung für das Problem der Anlieger. Im Finanzausschuss sowie in der dieser Tage geplanten Klausur zur aktuellen Haushaltsproblematik sollen zunächst Kosten erörtert und Prioritäten gesetzt werden. Noch ganz andere Problemzonen: „Allgemein haben wir noch viele andere Problemzonen mit schlechten kommunalen Straßen und auch mit maroden Brücken“, erklärte CDU-Fraktionschefin Anja Schmollack. Gerald Paul (TBV) äußerte „Verständnis für das Bardenitzer Problem“, erinnerte jedoch an die Problematik der Zufahrt für den Ortsteil Brachwitz, „die schon viel länger nicht geklärt werden konnte“. Lesen Sie mehr auch hier: Asphaltdecke für mehr Ruhe im Dorf Marode Straßen in Brachwitz bleiben Ärgernis Treuenbrietzen kämpft mit maroden Brücken Von Thomas Wachs