Corona-Kritik: Aufregung nach Postwurfsendung in Bardenitz

Für Aufregung und Unverständnis sorgt eine zum Wochenende offenbar breit in Bardenitz und Pechüle verteilte Postwurfsendung. Viele verärgerte Bürger fanden einen Flyer in ihren Postkästen, mit dem sich eine bundesweit aktive Initiative mit dem Namen „Eltern stehen auf“ bestimmte Schritte zur Corona-Vorsorge kritisiert. So ruft die Bürginitiative mit Sitz in Nieder-Olm in Rheinland-Pfalz dazu auf, Kinder nicht eine Maskenpflicht zur Corona Vorsorge auszusetzen. Eng mit Thesen bedrucktes Papier: Zudem wenden sich die Initiatoren allgemein gegen Abstandsregeln und Corona-Abstriche. Diese seien Körperverletzung, heißt es unter anderem auf dem eng mit weiteren Thesen bedruckten Papier. Bei Edith Rettschlag, der früher langjährigen Bürgermeisterin und Ortsvorsteherin des Treuenbrietzener Ortsteiles häuften sich Anfragen besorgter Bürger aus den Dörfern. Die Bardenitzerin, die auch für die Bürgerinteressenvereinigung Stadt und Dörfer (BIV) in der Stadtverordnetenversammlung Treuenbrietzen aktiv ist, verweist ausdrücklich darauf, dass dieser Flyer nicht mit ihrer politischen Interessengruppe im Zusammenhang steht. „Diese Verwechslung lag offenbar für viele Bürger nahe“, sagt Edith Rettschlag am Freitag der MAZ. Womöglich kamen die Flyer jedoch über örtliche Unterstützer der bundesweiten Elterninitiative in die Orte. Rettschlag selbst hat den Flyer zerrissen. Geburtstagsfeier abgesagt: „Wir würden solche Aufrufe absolut nicht unterstützen“, sagt die BIV-Fraktionschefin. „Ich war wütend und auf 180 als ich das Papier aus dem Briefkasten genommen habe“, so Rettschlag. „Durch solche Aktionen werden die breiten gesellschaftlichen Bemühungen zerstört, um die Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus für uns alle möglichst stark einzudämmen“, kritisiert die engagierte Bardenitzerin. „Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens und unnötiger Kontakte sind sinnvolle Schritte. Ebenso die Coronatests zur Identifizierung von Infizierten“, erklärt Edith Rettschlag. Privat habe die Familie bereits eine Feier abgesagt, die nun zum 70. Geburtstag ihres Ehemannes eigentlich geplant gewesen war. Von Thomas Wachs