Dörfer Brachwitz und Deutsch Bork komplett ohne Strom

Am Dienstagvormittag waren der Treuenbrietzener Ortsteil Brachwitz sowie das Dorf Deutsch Bork in der Gemeinde Linthe komplett ohne Strom. Das bestätigte Thomas Lennecke, der zuständige Netzbetriebsmeister vom Edis-Regionalzentrum in Bad Belzig, auf Nachfrage der MAZ. Weitere Orte waren nicht betroffen. Der komplette Stromausfall für beide Dörfer war gegen 10.30 Uhr aufgetreten. „Zwei Kollegen sind bereits unterwegs zur Fehlersuche“, teilt Lennecke kurz darauf mit. Die Experten des Stromkonzerns gingen von einem zweipoligen Kurzschluss aus auf einer Mittelspannungsleitung im 20 Kilovolt-Netz. Gegen 11.30 Uhr konnte das Problem behoben werden. In beiden Dörfer floss der Strom wieder. Eine Umschaltung der Versorgung aus anderer Richtung über Alt Bork war möglich. Die Vermutung zur Fehlerursache bestätigte sich bald darauf: Zwischen der Bundesstraße 2 im Norden von Treuenbrietzen und der RB-33-Bahnlinie in Richtung Berlin war ein Baum in die Überland-Stromleitung gefallen. „Dort geht die Leitung noch durch Waldgebiete und auch Pappeln stehen bei Deutsch Bork noch an der Strecke“, erklärte der Edis-Techniker. Seine Kollegen hatten über Kurzschlussanzeiger im Netz die Fehlerquelle immer weiter eingrenzen können. Am Ende konnte der Stromausfall schneller und einfacher behoben werden, als zunächst befürchtet. Denn ein „abgestorbener, trockener Baum aus der zweiten Reihe, war in die Leitung gefallen“,erklärt der Netzmeister am frühen Nachmittag. Eine aufwändige Reparatur war aber nicht nötig, weil der Baum die Leitung nicht durchschlagen hatte. „Weil der Baum von Schnee und Regen aber sehr feucht war, reichte das für einen Kurzschluss und die Sicherheitsabschaltung“, erklärte Lennecke. „Ansonsten fließt da viel Strom, was schnell auch zu einem Brand führen kann“, so der Experte. Anfangs war ein größeres Problem befürchtet worden. Denn für die Versorgung von Deutsch Bork gibt es nur eine Stichleitung, die nicht in ein Ringsystem eingebunden ist. „Auf dem Abschnitt hätten wir also nicht umschalten können, um die Versorgung aus der anderen Richtung zu gewährleisten“, erläutert der Edis-Obermeister. Dann hätte die Reparatur viel länger gedauert. Für Brachwitz indes besteht die Möglichkeit zur Umschaltung. Sie konnte organisiert werden von den Technikern, weil der Abschnitt mit dem Kurzschluss zwischen Brachwitz und der Bundesstraße 2 bei Treuenbrietzen lag. „Ein Kollege konnte den Baum schließlich einfach mit der Kettensäge abtrennen, damit war das Problem gelöst“, berichtet Thomas Lennecke. Danach konnte der Strom für beide Dörfer wieder auf dem üblichen Weg fließen. Langfristig soll es auch für Deutsch Bork mal eine Ausweichlösung geben für einen Ringschluss zur Versorgung aus zwei Richtungen. „Die Pläne für diese Bauarbeiten gibt es bereits seit längerem. Sie konnten aber noch nicht umgesetzt werden“, erläuterte Thomas Lennecke am Dienstag. Von Thomas Wachs