Eifrige Helfer forsten Brandwald bei Treuenbrietzen auf

Die Helfer geben sich Hacke und Spaten in die Hand. Immer wieder wollen Akteure tatkräftig mit anpacken bei der Wiederaufforstung des Brandwaldes bei Treuenbrietzen. Insgesamt fast 400 Hektar waren Ende August 2018 dem Großbrand zum Opfer gefallen, als sich die Flammen rasend schnell von Frohnsdorf aus hinüber nach Klausdorf durch kommunale und private Waldbestände fraßen. Seit dem Frühjahr laufen Rekultivierungsarbeiten. Schweißtreibende Handarbeit: „Uns erreichen regelmäßig Anfragen von Institutionen und Gruppen aus vielen Ecken Brandenburgs sowie aus Berlin und darüber hinaus“, sagt Treuenbrietzens Stadtförster Dietrich Henke. Einen Großeinsatz gleich mehrerer Gruppen konnte er jetzt wieder am Freitag und Sonnabend koordinieren. Rotarier, Jäger, Studenten und Radfreunde erledigten zwei Tage lang schweißtreibende Handarbeit. Konzept des Försters hat überzeugt: „Uns hat das Konzept gefallen, mit dem der Stadtförster hier die Wiederaufforstung des Brandwaldes nutzen möchte, um für neuen Mischwald zu sorgen“, erzählt Thomas Petter, der aktuelle Präsident des Rotary Clubs Kloster Zinna. Dem gehört auch Unternehmer Andreas Bruns aus Bardenitz an. Er lud den Stadtförster zu einem Vortrag ein. Danach war klar, dass die Rotarier ihr alljährliches Spendenprojekt diesmal dem Stadtwald Treuenbrietzen widmen, erklärt Thomas Petter. Gemeinsam mit drei Nachbarclubs aus Bad Belzig, Brandenburg/Havel und Berlin „Luftbrücke“ bringen die in dem Club zu wohltätigen Zwecken zusammengeschlossenen Unternehmer nun einerseits gut 8000 Euro auf, um die Einsaat von Eicheln auf einer Fläche von gut zwei Hektar mit einer besonders naturfreundlichen Methode zu ermöglichen. Pferde sollen schonend arbeiten: Die Saat soll schonend mit Hilfe eines von Pferden gezogenen Spezialgerätes in den vom Brand geschädigten Waldboden eingearbeitet werden. „Für den Dienstleister und das Saatgut können wir das Spendengeld gut gebrauchen“, erklärt Dietrich Henke. Zweiter Bestandteil der Spendenaktion sind die Arbeitseinsätze dieses Wochenendes. Neben 15 Akteuren der Rotarier beteiligten sich daran auch Helfer von der Jagdgruppe Bardenitz, drei Studenten der Forsthochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNE) sowie Mitglieder eines Radfahrervereins aus Berlin mit bis zu 20 Akteuren. Dabei werden junge Roteichen, die im Stadtwald bei Alt-Frohnsdorf übereifrig natürlich sprießen, zunächst mit Kartoffelhacken und Grabegabeln aus dem Boden geholt. Wenige Stunden später werden sie auf der kommunalen Brandfläche an der Bahnlinie neu eingepflanzt. Dort sollen sie dazu beitragen, den künftigen Wald widerstandsfähiger zu machen gegen Klimaveränderungen. Lesen Sie mehr zum Thema auch hier: Rotarier unterstützen Wiederaufforstung Im Waldbrandgebiet bei Treuenbrietzen sind viele Probleme ungelöst Bundesministerin im Treuenbrietzener Brandwald ausgebremst Jetzt erobern die Forscher den Brandwald „Die aus Nordamerika stammende Roteiche ist hier bei uns zwar nicht heimisch und soll auf Wunsch der Naturparkverwaltung Nuthe-Nielplitz daher im Nieplitzal reduziert werden. Das machen wir mit der Entnahme hier“, erklärt Dietrich Henke. „Als Beimischung im neuen Wald der Brandflächen jedoch ist sie ideal, weil sie gut mit Trockenheit zurechtkommt.“ Gut 8000 Setzlinge sollten an den beiden Tagen geborgen und neu gepflanzt werden. Wegen der guten Resonanz wurden es dann sogar 15.000! „Wir würden Setzlinge der Roteichen in Selbstbergung auch an geschädigte private Waldbesitzer abgeben, die ihre Flächen damit durchmischen wollen“, sagt Dietrich Henke. Arbeitseinsätze sind bares Geld wert: Für die Stadt Treuenbrietzen seien Arbeitseinsätze ehrenamtlicher Helfer wie vom Wochenende bares Geld wert. „Mit Arbeitskräften der Kommune könnten wir das gar nicht allein leisten und müssten Dienstleister einkaufen“, sagt der Förster. Allein die 8000 Setzlinge würden rund 3000 Euro kosten. „Und rechnet man die Arbeitsleistung von zum Beispiel zehn Leuten an zwei Tagen wären das gut 10.000 Euro, die wir aufbringen müssten“, rechnet der Stadtförster vor. „Ich bin daher für jede Hilfe dankbar, die unsere Ideen zur naturnahen Waldwirtschaft unterstützt“, so Henke. Kinder spendieren gesammelte Eicheln: Viele Spenden von gesammelten Eicheln zur Aussaat im Brandwald erhalte er oft auch von Kindergruppen bis hin nach Berlin. Im Raum Treuenbrietzen rückten kürzlich auch die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehren aus Treuenbrietzen, Marzahna, Bardenitz und Frohnsdorf aus, um Eicheln zu sammeln. „Rund 400 Kilogramm kamen so zusammen“, erzählt Tobias Morgenstern von der Feuerwehr. Am Freitag packte er in Reihen der Jagdgruppe Bardenitz bei Frohnsdorf mit an bei der Aktion zum Pflanzen der Roteichen. Von Thomas Wachs

Frohnsdorf - Eifrige Helfer forsten den Brandwald auf