Feuerwehr Marzahna kämpft mit Platzmangel

Für die freiwillige Feuerwehr Marzahna ist der anhaltende Zuzug nach Treuenbrietzen Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, weil sich viele der neu zugezogenen Kinder und Jugendlichen dem Feuerwehrnachwuchs anschließen. Und ein Fluch, weil die Feuerwehr in Marzahna gar nicht genug Platz hat, um alle davon auszubilden. „Es platzt aus allen Nähten“, sagt Ortswehrführer Hans-Georg Klebitz. In dem kargen Raum neben dem Gerätehaus, in der die Ausbildung und die alle anderen Veranstaltungen der Jugendfeuerwehr stattfinden, ist für etwa zehn Personen Platz. Meistens sitzen und stehen darin aber bis zu 18 Menschen. Drei Fahrzeuge auf zwei Stellplätzen: „Es fehlt an finanzieller Unterstützung, um die Räumlichkeiten besser herzurichten“, erklärt Klebitz am Donnerstag bei einem Rundgang durch das Gebäude, zu dem er den Sicherheitsausschuss der Stadt Treuenbrietzen eingeladen hatte. Ähnlich beengt ist die Situation im Gerätehaus, das 2005 in Betrieb genommen wurde: Auf zwei Stellplätzen bringen die Feuerwehrleute drei Fahrzeuge und einen Anhänger unter. Zwischen Tanklöschfahrzeug, Mannschaftstransportwagen, Schlauchwagen und Notstromaggregat wird es somit ganz schön eng. Manche Einsatzwagen über 20 Jahre alt: Hinzu kommt, dass die Einsatzwagen zum Teil ganz schön in die Jahre gekommen sind – eins davon hat 25 Jahre auf dem Buckel. „Nach 20 Jahren sollte man vielleicht einmal über neue Fahrzeuge nachdenken“, sagt Ortswehrführer Klebitz. Im August feierte die Feuerwehr ihr 120-jähriges Jubiläum. Auch sonst hat die Ortsgruppe viel Positives zu verzeichnen: Momentan engagieren sich 35 Erwachsene bei der freiwilligen Feuerwehr. Die Gruppe der Kinder und Jugendlichen ist auf 17 Mitglieder angewachsen. Bis auf einen Notfall, bei dem ein Kraftfahrer fehlte, sind die Ehrenamtler im vergangenen Jahr zu jedem Einsatz ausgerückt. Feuerwehr soll bei Investitionen nicht vergessen werden: Bei einer Begehung des Gerätehauses lobt der Stadtverordnete Sebastian Herbst (BIV) die Leistung der Feuerwehr in Marzahna. „Wir haben diverse Betriebe in der Region, da braucht es eine schnelle Einsatztruppe“, sagt er. Außerdem hob er die „gute Dynamik“ sowie den großen Anteil junger Ehrenamtler hervor. Ortswehrführer Klebitz war es wichtig, den Stadtverordneten zu zeigen, wo es bei der freiwilligen Feuerwehr hakt – und was seinen Kameraden fehlt, um weiter für Sicherheit zu sorgen. „Es macht Sinn, in Schulen und Kitas zu investieren, aber man sollte die Feuerwehr nicht hinten runter fallen lassen.“ Von Hannah Rüdiger

Mächtig Zuwachs - Feuerwehr Marzahna kämpft mit Platzmangel