Neuer Anlauf für großes Sonnenkraftwerk am Heideweg in Treuenbrietzen

Viel Strom aus Sonnenkraft produziert werden soll bald im einst als Gewebepark „Heideweg“ ausgewiesenen Areal in Treuenbrietzen. Auf Ackerflächen sowie einer Waldlichtung, die an das Gelände der Gerätewerke der Mettec-Holding GmbH an der Leipziger Straße angrenzen, plant die Firma Wi-Energie aus Trier den Aufbau eines Photovoltaik-Parkes. Dieses Sonnenkraftwerk soll insgesamt acht Hektar umfassen auf zwei Bereichen. Dazu soll das seit Jahrzehnten bestehende Bauleitplanverfahren für das Gewerbegebiet „Heideweg“ der Stadt Treuenbrietzen nun geändert werden in ein „Sondergebiet Photovoltaik-Freiflächenanlagen“. Dem stimmten im jüngsten Ausschuss für Stadt- und Ortsteilentwicklung vier Stadtverordnete zu. Es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung. Für das Projekt müsste eine kleine Waldfläche inmitten des Plangebietes gerodet und durch Ausgleichspflanzungen ersetzt werden. Lesen Sie auch Gewerbegebiete vor Umnutzung - Sonnen-Module statt Werkhallen Treuenbrietzen - Neuer Eigentümer für Gerätewerk der Kohl AG Treuenbrietzener Trinkwasser soll nach Abu Dhabi vermarktet werden Laut Peter Maasem, dem zuständigen Projektentwickler, könnten die Anlagen eine Maximalleistung von circa sechs Megawatt haben. Aufgrund der optimalen freien Lage werde eine gute Stromerzeugung erwartet. Strom für 1320 Haushalte: Mehr als sechs Millionen Kilowattstunden pro Jahr seien möglich. Bei einer Laufzeit von mindestens 25 Jahren rechnen die Investoren mit einer Kohlendioxid-Einsparung von circa 72.000 Tonnen. Der kalkulierte Stromertrag wäre ausreichend, um circa 1320 Haushalte pro Jahr zu versorgen. Die Module werden auf in den Boden gerammten Stützen montiert. Erwogen werde aktuell, Teile des im PV-Park erzeugten Stroms direkt für die benachbarten Gerätewerke zu nutzen. Dazu liefen Verhandlungen mit Akteuren der Kohl AG. Sie sind Besitzer der Flächen am Heideweg und mit einer Sparte auch noch in dem von ihr bis zum 2017 erfolgten Wechsel zur Mettec-Holding betriebenen Gerätewerk vertreten. Bis zu 30 Jahre geplant: Peter Maasem geht davon aus, dass die Firma Wi-Energy gemäß ihres Geschäftsmodells über die volle Betriebszeit von bis zu 30 Jahren selbst Betreiberin des PV-Parks bleibt. Durch die Abschreibung der Investitionen würden jedoch in den ersten circa 13 Jahren keine Gewerbesteuern für die Stadt Treuenbrietzen anfallen, informierte der Projektentwickler auf Nachfrage eines Ausschussmitglieds. Treuenbrietzens Bauamtsleiter Christoph Höhne verwies darauf, dass eine von den Eigentümern seit 1995 geplante Entwicklung als Gewerbegebiet in den zurückliegenden Jahren stets gescheitert war. „Die Auflagen für Umweltbelange waren sehr hoch und die Anbindung an die Bundesstraße 2 immer ein großes Problem“. Gewerbe eher am Fahrzeugwerk: Der Ressortleiter aus dem Rathaus plädiert daher nun dafür, Gewerbeansiedlungen eher im Bereich des maroden Fahrzeugwerkes am Hans-Grade-Weg sowie am Krähenberg zu forcieren. Dort weise der Flächennutzungsplan der Stadt bereits entsprechende Möglichkeiten aus. Am Heideweg gab es bereits im Jahr 2015 den Vorstoß von Investoren, die dort Photovoltaikanlagen errichten wollten. Dieses Vorhaben scheiterte damals jedoch. Von Thomas Wachs