Die Vielfalt an Kaninchen ist beeindruckend. Sie reicht von Riesen über Blaue Wiener, Rote Neuseeländer, Weiße Hotot bis zu Weißgrannen und Hermelin. Zu erleben war sie am Wochenende wieder bei Zuchtschau der Kaninchenzüchter aus Bardenitz und Pechüle.
Sie fand bereits zum 42. Mal statt im Sportsaal des Gemeindeteils Pechüle. Die Schau lockte zahlreiche Besucher. Immerhin wurden 211 Tiere in 31 verschiedene Rassen und Farbschlägen präsentiert von 30 Ausstellern aus elf Vereinen.
Rekordergebnis erzielt
Von der dreiköpfigen Jury wurde insgesamt 16 Mal die Auszeichnung „vorzüglich“ verteilt. „Dafür muss eine Punktzahl von mindestens 97 von 100 Punkten erreicht werden“, erklärt Werner Bergemann, Vize-Vorsitzender des Rassekaninchenzuchtvereins D 460 aus Pechüle.
Ein besonderes Ergebnis erzielt ein Züchter aus Lutherstadt Wittenberg. „Er hat mit einer Kleinchinchilla-Häsin insgesamt 98,5 Punkte erreicht. „Das habe ich noch nie erlebt, solange unser Verein existiert“, schwärmt Bergemann.
Sämtliche Wanderpokale abgestaubt
„Aus dem eigenen Verein hat Bernd Hönicke sämtliche Wanderpokale und Auszeichnungen abgestaubt“, berichtet der 69-Jährige weiter. Wert legen die kritischen Augen der Preisrichter vor allem auf Körperbau, Gewicht, Fell, Ohrenlänge sowie Pflegezustand, berichten die Vereinsmitglieder. Übergewicht sei nicht erlaubt, aber auch ein zu geringes Gewicht schlägt sich auf die Punktevergabe nieder. „Außer bei dem Riesen. Da ist das Gewicht egal“, erklärt Vereinsmitglied Carsten Schulze.
Züchter aus dem ganzen Fläming
Die Züchter zur Schau in Pechüle waren angereist aus Bardenitz, Bad Belzig, Treuenbrietzen, Rießdorf, Marzahna, Brück und Jüterbog. Ein Hingucker sind die Hasenkaninchen. Sie stehen wie Wildkaninchen und sind wachsamer als die anderen, erklären die Experten.
Die Ausstellung nutzen die Züchter nicht nur, um ihre Kaninchen zu präsentieren, sondern auch zum Kauf, um ihre eigene Zucht zu verbessern, berichtet Bergemann.
Einer der Züchter ist Kilian Peisker aus Pechüle. Der 27-Jährige ist bereits seit 14 Jahren im Verein und hat sich auf die Kaninchenrasse Castor-Rex spezialisiert. „Sie haben ein Samtfell. Das ist eine Kurzhaar-Rasse. Ihnen fehlt die Granne, die aufgrund von einer Mutation verschwunden ist“, erklärt der Tierarzt. Er hatte schon als Kind Kaninchen und blieb dem Hobby treu.
„Man kann dabei vom Stress und dem Alltag abschalten. Die Kaninchen an sich bringen Ruhe mit sich“, erklärt Kilian Peisker und lobt die große Hilfsbereitschaft und den guten Zusammenhalt innerhalb des Vereins. „Das Gras mähe ich selbst mit dem Trecker. Beim Binden und Verladen bekomme ich Hilfe von den Vereinsmitgliedern.“
Werner Bergemann indes bedankt sich bei der Stadt Treuenbrietzen, die dem Verein für die Ausstellung die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Wichtig sei zudem das Engagement der Preisrichter, Aussteller, Sponsoren und Helfer. „Ohne die Frauen aus dem Verein, die für die Verpflegung sorgen, geht es nicht.“
Der Zuchtverein kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Er wurde am 3. Februar 1972 gegründet und hat heute insgesamt 24 Mitglieder. Davon sind elf im Zuchtbetrieb aktiv.
Von Johanna Uminski