Marodes Dach des Pfarrhauses in Töplitz braucht dringend eine Sanierung

Hilferuf aus Töplitz: Das Dach des fast hundert Jahre alten Pfarrhauses ist so marode, dass es dringend saniert werden muss. Die Schornsteine seien inzwischen so kaputt, dass sie einzustürzen drohen – so lautete das jüngste Urteil des Schornsteinfegers, wie Pfarrerin Almut Gaedt erklärt. Zudem ist das Dach undicht, durch mehrere Sturmschäden gezeichnet und Nässe dringt ein. Die Sanierung soll 105.000 Euro kosten, was für die kleine Kirchengemeinde sehr viel Geld bedeute, so die Pfarrerin weiter. Nach Abzug der Förderungen des Kirchenkreises, des Ortsbeirates und des Fördervereins der Kirchengemeinde bleiben 10.000 Euro übrig, die die Gemeinde über Spenden reinholen muss. 4500 Euro davon seien bereits zusammen gekommen, doch langsam drängt die Zeit. „Wir brauchen den Rest bis Mitte April, um die Rechnungen bezahlen zu können“, sagt Almut Gaedt. Noch Ende Februar soll der Auftrag ausgelöst werden. Denkmalgeschütztes Ensemble: Das Ensemble aus Pfarrhaus, Pfarrgarten und Kirche sei nicht nur denkmalgeschützt. „Bei uns kommt dazu, dass es ein wirklich sehr lebendiges Haus ist“, berichtet die Pfarrerin. Vor der Corona-Pandemie sei die Villa ein offenes Haus für jeden gewesen, der unter diesem Dach Geborgenheit, Festfreude, Trauerbegleitung, Unterweisung und Gemeinschaft gesucht hat, schreibt Dietmar Bleyl vom Gemeindekirchenrat Alt-Töplitz in seinem Spendenaufruf. So hätten sich dort beispielsweise Vereine getroffen oder seien Babys und Mütter in Krabbelgruppen zusammen gekommen. Lesen Sie auch In den Dorfkirchen rund um Töplitz wird der Sommer bunt Naturwandel in Töplitz: Landschaftspflegeverein gestaltet Streuobstwiese um Zentrum für die Töplitzer Insel im ehemaligen Feuerwehrhaus geplant Derzeit lernen dort wieder Schüler: Mit der Corona-Pandemie wurde das Pfarrhaus zu einem Lernort für Töplitzer Grundschüler. Um zu gewährleisten, dass die Kinder im Wechselmodell jeden Tag Unterricht haben, sind auch jetzt wieder sieben Schüler und zwei Lehrerinnen vor Ort zu Gast. „Die Kinder genießen das sehr, auch dank meines Hundes und des großen Geländes um das Haus, mit dem sie sehr sorgfältig umgehen“, sagt Almut Gaedt. Traditionell sei die Spendenbereitschaft bei Kirchendächern höher, weil die Menschen damit emotional verbinden. Bisher hatte der Erhalt der Kirchendächer laut Gemeindekirchenrat seit der Wende auch Vorrang. Im Gegensatz zu vielen anderen brandenburgischen Pfarrhäusern falle das Töplitzer kaum auf, so Dietmar Bleyl. Es wurde vom Preußischen Regierungsbaurat Conrad Dammeier projektiert und 1912/13 als massive Villa im sogenannten Heimatstil auf dem Hang erbaut. Es diente als Ersatz für das alte einsturzgefährdete Fachwerk-Pfarrhaus, das direkt an der Dorfstraße lag und dessen Bausubstanz ständig feucht wurde. Die alten, zur damaligen Bauzeit gepflanzten Linden im Eingangsbereich stehen noch heute. Von Luise Fröhlich

Marodes Dach des Pfarrhauses in Töplitz braucht dringend eine Sanierung - Kirchengemeinde braucht Spenden