Debatte um Namen für die neue Straße am Hoffbauer-Campus

Wie soll die neu entstehende Straße am Hoffbauer-Schulcampus in Glindow heißen? Mit dieser Frage beschäftigt sich am Mittwoch der Ortsbeirat. Das Aktionsbündnis Weltoffenes Werder macht sich dafür stark, dass die Straße nach Resi Salomon benannt und damit ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und für eine lebendige Gedenkkultur in der Stadt gesetzt wird. Dazu hat das Bündnis den Ortsbeirat aufgerufen, wie Sprecher Robin Stock mitgeteilt hat. Impuls für Lehrer und Schüler: „Gerade weil die Straße zu einer Schule führt, kann sie ein Impuls für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sein, sich mit diesen Aspekten unserer Orts- und der Zeitgeschichte zu beschäftigen und das Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten wach zu halten“, sagt er. Der Aufruf werde seinen Angaben zufolge von zahlreichen Organisationen, Parteien, Unternehmen und rund 100 Glindowern unterstützt. Vier Namen stehen zur Debatte: Es gibt aber auch andere Meinungen dazu. Zur Debatte stehen laut Beschlussvorlage vier Namen: „Hoffbauer-Straße“, „Am Schulcampus“, „Salomon-Straße“ und „Resi-Salomon-Straße“. Die neue Straße soll zwischen Elisabethstraße und der Klaistower Straße verlaufen. Es handelt sich dabei um eine Privatstraße. „Wir werden dazu am Mittwoch eine Entscheidung treffen“, sagte Glindows Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm (Freie Bürger). Mehr wollte er vorab dazu nicht sagen. Lesen Sie auch Glindow: L90 wegen Bauarbeiten am neuen Kreisverkehr voll gesperrt Über das Schicksal der jüdischen Familie Olschowski Ein Urgestein erzählt: Als Glindow noch ein richtiges Dorf war Resi Salomon wohnte unweit des Campus-Geländes: Resi Salomon und ihre beiden Söhne hatten ihren letzten Wohnsitz in Werder in der Klaistower Straße 70, nur unweit vom neuen Schul-Campus entfernt. Sie führte dort eine Gärtnerei. 1942 wurde Resi Salomon von den Nazis zunächst in das Ghetto von Warschau und anschließend in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort umgebracht. Ihr Sohn Hans Siegfried wurde nur wenige Wochen später nach Minsk deportiert und dort von den Nazis ermordet. Resi und Hans Siegfried Salomon sind zwei Stolpersteine in Glindow gewidmet. Von Luise Fröhlich

Wie soll die neue Straße am Bildungscampus in Glindow heißen - Aktionsbündnis will an Resi Salomon erinnenr