Auf Angela Hahne aus Reetzerhütten ist Verlass

Wenn in Reetzerhütten etwas los ist, ist Angela Hahne immer dabei. „Auf sie ist stets Verlass“, sagt auch Ortschef Klaus-Peter Klenke. Seit Mitte der 90er-Jahre ist Angela Hahne Mitglied im Ortsbeirat und fühlt sich bei den Veranstaltungen des Ortes mitverantwortlich. Die engagierte Dorfbewohnerin stammt aus Dahnsdorf, dort steht ihr Elternhaus. Gelernt hat sie den Beruf der Feintäschnerin im ehemaligen Betrieb für Kleinlederwaren in Bad Belzig. Nach ihrer Heirat war Hahne mit ihrem Ehemann auf der Suche nach einer Wohnung. Sie konnte, wie damals oft üblich, eine Wohnung der LPG bekommen – Voraussetzung dafür war jedoch, auch dort zu arbeiten. Dank Ehemann nach Reetzerhütten: Also wurde Angela Hahne Melkerin. Nebenher machte sie ihren Facharbeiter für Rinderzucht. „Ich hatte Frühschicht und anschließend ging es dann zur Schule“, erzählt sie. Im verflixten siebten Jahr scheiterte ihre Ehe. Da war es dann nicht mehr ganz so einfach, sie zog zurück zu ihren Eltern. Inzwischen war auch die erste Tochter geboren. „Wenn man ein Kind hat, muss man sich kümmern, man kann es nicht immer bei den Eltern abladen“, sagt Angela Hahne. Aber das Glück war ihr hold und sie lernte ihren jetzigen Ehemann Bernd kennen und kam so nach Reetzerhütten. Ganze Familie eingespannt: Bernd Hahne war da schon in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, sie ist es also gewohnt, wenn er zu Einsätzen oder auch Schulungen fährt. In Reetzerhütten lebte sich Angela Hahne schnell ein und wurde bald gefragt, ob sie nicht im Ortsbeirat mitarbeiten wolle. Sie sagte sofort zu. Nun kümmert sie sich mit um die Organisation des Dorffestes und der Rentnernachmittage. Sie fragt bei den Leuten, wer backen oder anderweitig helfen kann – und das bis heute. Inzwischen hat Angela Hahne die ganze Familie mit eingespannt. Auf dem Dorffest stehen sowohl die Töchter als auch die Schwiegersöhne hinter dem Tresen beim Kuchenverkauf. Und auch bei den Rentnerveranstaltungen helfen die Töchter nach der Arbeit. Lesen Sie auch: 90 Jahre Freiwillige Feuerwehr: Am Nikolaustag fing einst alles an Das alles bekommt Angela Hahne trotz Schichtarbeit in der Agrargenossenschaft Rädigke gut auf die Reihe. Dort arbeitet auch Ehemann Bernd. Während Angela Hahne sich um die Belange im Ort kümmert, ist ihr Mann bei der Feuerwehr dabei. Da die Familie direkt neben dem Feuerwehrhaus wohnt, sind sie, so zu Hause, immer die ersten bei ausgelöstem Alarm. Da wird dann schon vorher das Tor geöffnet und hinterher wieder geschlossen – selbstverständlich für Angela Hahne „Vielleicht brauchen wir die Hilfe ja auch mal.“ Auch zum 90-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Reetzerhütten im vergangenen Dezember waren ihre und die Hilfe vieler anderer gefragt. Inzwischen ist Angela Hahne schon wieder dabei, das diesjährige Dorffest zu planen. „Es ist gar nicht so leicht, etwas zur Unterhaltung zu finden“, sagt sie. Immerhin soll es jedes Jahr etwas Anderes, aber auch etwas Besonderes sein. Von Eva Loth

Reetzerhütten - Menschen im Fläming: Auf Angela Hahne ist einfach Verlass