Interaktive Karte als Orientierungshilfe für Zuzügler im Hohen Fläming

Zur besseren Orientierung im Hohen Fläming soll eine interaktive Karte dienen. Das Angebot im Internet, das zunächst für Zuzügler gedacht ist, kann Einheimischen ebenfalls von Nutzen sein. Der Aufgabe widmen sich der auf dem Gutshof Klein Glien ansässige Smart-Village-Verein sowie Dorothee Bornath und Barbara Klembt. Die langjährige Bürgermeisterin der Gemeinde Wiesenburg/Mark engagiert sich seit 2019, dank Förderung der Robert-Bosch-Stiftung, ehrenamtlich. Dabei geht es ihr darum, mit Orts- und Sachkenntnis zur Integration neuer Bewohner beizutragen, die es braucht, damit die Dörfer bestehen bleiben. Viele Wege führen in den Landstrich: „Wir haben im Verlauf der vergangenen 18 Monate festgestellt, dass unsere Aufgabe nicht darin besteht, die Werbetrommel für den Hohen Fläming zu rühren. Erst recht gibt es keinen Wohnraum oder Bauland zu vermarkten“, sagt Bornath. Sie gehört zum Koordinationsteam. Interessierte brauchen ihrer Einschätzung nach Hilfe bei der Ankunft in der neuen Umgebung. Besuche im Coconat am Fuß des Hagelberges, diverse Wohnprojekte und die Heilortinitaive Bad Belzig liefern Impulse. Erstmals kompakte Präsentation: Kenntnisse um Arbeits- und Wohnmöglichkeiten sind ebenso nötig wie über Infrastruktur, kulturelle und sportliche Angebote, aber auch das Wissen um Initiativen wie ökologische Landwirtschaft, freie Schule oder gemeinschaftlich genutzte Fahrzeuge. „Hier ist der Landstrich reich an Angeboten, die jedoch leider noch zu wenig vernetzt sind und bislang weder analog noch digital kompakt präsentiert werden“, bedauert Dorothee Bornath. Für die Chefin der Fläming-aktiv-Bewegung würde die Internetplattform einen lang gehegten Wunsch erfüllen. In einer Beratung im August wird festgelegt, welche Daten künftig zu dem Zweck erfasst, verarbeitet und gepflegt werden sollen, sagt Nele Nopper. Die 26-Jährige vom Smart-Village-Verein zeichnet für die praktische Umsetzung verantwortlich, wobei das digitale Design bei Anja Muchow liegt und für die technische Umsetzung noch jemand gesucht wird. Mit welchen Informationen sie ausgestattet und dann auch präsentiert wird, ist noch offen. „Praktischer Nutzwert geht vor Ausschöpfung der Möglichkeiten“, sagen die Damen. Je nachdem wie sich die Finanzierung klären lässt, wird mit einem Modell für Bad Belzig und Wiesenburg/Mark begonnen, das dann für weitere Kommunen aus dem Niemegker Land ergänzt werden soll. Erfahrungen aus Stammtischrunden: Erfahrungen, was Auswärtige interessiert, wurden in den vergangenen Monaten schon bei speziellen Dorfspaziergängen und Stadtführungen gesammelt. Auch hat sich in Mal’s Scheune in Wiesenburg ein Stammtischtreffen etabliert. Alle zwei Wochen mittwochs werden dort aktuelle lokale Entwicklungen erörtert. Zwölf bis 20 Teilnehmer hat die Runde, je ein Viertel Ur- und absolute Neu-Fläminger, die Hälfte schon seit ein paar Jahren vor Ort. „Die Teilnehmer profitieren von der Kompetenz, die allein Barbara Klembt zu den Treffen mitbringt“, lautet das Fazit. Das Portal soll mithin spiegeln, was neben traditionellen Offerten in der jüngeren Vergangenheit dazu gekommen ist. Dafür aufgeschlossen zu sein, ist der Appell der ehemaligen Rathauschefin. Smart Village Verein, Klein Glien, 0173 / 621 5326 Von René Gaffron