Mobile Abwasser-Entsorgung in Wiesenburg Mark bleibt in bewährter Hand

Es bleibt dabei: Die Bad Belziger Entsorgungsgesellschaft wird weiterhin die mobile Abwasserentsorgung in den Dörfern rund um Wiesenburg erledigen. Sie hat sich bei einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt. Die Gemeindevertretung hat jetzt noch formell ihren Zuschlag gegeben. Doch obwohl die seit 2019 bewährte Zusammenarbeit sogar zu günstigeren Konditionen fortgesetzt werden kann, gibt es noch offene Fragen. „Denn die nur etwas geringeren Preise bedeuten nicht gleich, dass deshalb die Gebühren nicht erhöht werden müssen“, sagt Bürgermeister Marco Beckendorf (die Linke). Er verweist auf Sach- und Personalkostenfaktoren an der Kläranlage, die bei der Berechnung noch beachtet werden müssen. Zweifelhaftes zweites Gebot: Wie es heißt, stellt das Unternehmen für das Abpumpen direkt an der Grube jetzt 6,24 Euro je Kubikmeter in Rechnung statt bisher 6,97 Euro je Kubikmeter. Unter 7 Euro bleibt man jetzt, auch wenn erst noch ein Schlauch auf dem Hof ausgerollt werden muss. Wobei die Kosten über unter unter 20 Meter Länge differieren. „Es zählt nicht der Abstand von der Grundstücksgrenze bis zum Grubenrand, sondern von der Lkw-Rolle bis zum Grund des Behälters“, erklärt Bauamtsleiterin Anke Glistau. Zuletzt wurden bei dem Aufwand 7,24 Euro berechnet. Auf die Barrikaden wären die Leute wohl gegangen, wenn der zweite Bieter zum Zuge gekommen wäre. Nach MAZ-Informationen hätte er 20 Euro je Kubikmeter verlangt. Ob er darauf spekuliert hat, als eventuell einziger Bewerber wirklich die Preise in die Höhe Treiben zu können, ist unbekannt. Namen und Herkunft wurden nicht genannt. Robert Pulz als Hauptausschussvorsitzender will jedoch noch Akteneinsicht beantragen. Gebühren steigen 2021: Betroffen von der Entwicklung sind 900 Grundstückseigentümer, die nicht an den zentralen Kanal angeschlossen sind. Für sie hatte das Parlament schon die Kosten mehr als ein Jahr lang analysiert, ohne nennenswertes Einsparpotenzial finden zu können. Deshalb konnte die Steigerung der Gebühren auch nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben werden, berichtet Kämmerin Kornelia Feldmann. Am 1. Januar 2021 steigt sie dann von 5,60 Euro je Kubikmeter auf 7,21 bzw. 7,54 Euro je Kubikmeter (mit bzw. ohne Saugstutzen). Den jetzt aufgelaufenen Fehlbetrag, den die Gebührenzahler schuldig bleiben, hat die Kommune jetzt in den Etat eingestellt: 105.000 Euro. Spätestens wenn der Haushalt wieder ein Defizit ausweist, wird solche Subvention von der Kommunalaufsicht des Kreises Potsdam-Mittelmark in Frage gestellt. Von René Gaffron