Neues Leben aus totem Eichenholz im Wiesenburger Park

Eine rund 200 Jahre alte Eiche am südlichen Rand des Waldparks im Schlosspark Wiesenburg musste 2019 zur Sicherheit der Besucher stark eingekürzt werden. Davon steht heutzutage nur noch der Torso an der Stelle. Doch haben die Reste ebenfalls einen Platz in der Anlage gefunden. Bei den Aufräumarbeiten entstand nämlich die Idee, die bizarr gewachsenen Äste nicht zu Brennholz zu verarbeiten, sondern Künstlern zur Gestaltung anzubieten. Parkleiter Ulrich Jarke sprach deshalb den mit Sebastian David aus Arensnest an. Der Holzkünstler hat in der Region beim Kunstwanderweg, in der Brautrummel und nicht zuletzt am Fußball-Golfplatz im Schlosspark durch eindrucksvolle Skulpturen auf sich aufmerksam gemacht hat. Geldgeber gefunden: „Dank der finanziellen Unterstützung des Landkreises Potsdam Mittelmark und einem Zuschuss des Parkfördervereins war nun der Weg für Sebastian David frei, Hand anzulegen und aus den Eichenästen wunderschöne Figuren zu formen“, berichtet Ulrich Jarke nunmehr vom Vollzug. Künstlerisches Anliegen bei der Bearbeitung der eindrucksvoll geformten Aststücken war demnach, ihnen Charakter und Wesenszüge zu geben und dabei den vorgegebenen Wuchsformen zu folgen. So entstanden drei fantasievolle, mythische, skurrile Parkwesen aus den alten Baumknochen der Eiche. Lieblings-Lümmel-Position suchen: Wichtig ist dem Künstler, dass die Skulpturen nicht nur zum Anschauen oder Anfassen gedacht ist, sondern als Einladung zu einer Sitzpause verstanden werden wollen. „Ich hoffe, dass viele Besucher die Skulpturen tatsächlich benutzen, besitzen, beklettern und ihre Lieblings-Lümmel-Position finden.“ erklärt Sebastian David. Die drei Figuren stehen im Forst des Schlossparks am südlichsten Parkweg, der parallel zu den Bahngleisen verläuft. Wer auf den Figuren seinen Platz einnimmt, kann den schönen Blick über die Parkwiese mit der Fußballgolf-Anlage genießen. Von René Gaffron