Schmerwitzer Plattenbau wird vorerst kein Flüchtlingsquartier

Die Unterbringung von mehr als 200 Geflüchteten auf dem Areal der ehemaligen Kampfgruppenschule Schmerwitz wird vom Kreis Potsdam-Mittelmark momentan nicht oder zumindest nicht in der Größenordnung verfolgt. Vielmehr werden offenbar Alternativen geprüft. Deshalb hat der Kreisausschuss bei seiner Online-Zusammenkunft am Donnerstagabend dazu nicht beraten. „Die Verwaltung bereitet dazu eine neue Vorlage für den Kreistag im April vor“, berichtet Günter Baaske (SPD) als Vorsitzender des Gremiums. Vorschläge auf dem Prüfstand: Nachdem die Pläne für die Herrichtung der Gemeinschaftsunterkunft zu Beginn des Jahres nicht unerwartet, aber plötzlich bekannt geworden sind, „hat es als Reaktion verschiedene Vorschläge und Hinweise aus dem politischen Raum und der Zivilgesellschaft zu anderen Unterbringungsmöglichkeiten gegeben“, bestätigt der zuständige Ressortleiter Bernd Schade. Wo überall, hat er nicht mitgeteilt. Diese müssten jetzt seriös geprüft werden. Das sei in der Kürze der Zeit allerdings nicht machbar gewesen. „Es muss vor allem eingeschätzt werden, ob die Alternativen tatsächlich mit ausreichender Platzzahl zeitnah zur Verfügung stehen. Denn wir brauchen noch 2021 zusätzliche Kapazitäten“, betont Bernd Schade. Allein im vergangenen Jahr wurden zwischen Havel und Fläming lediglich 296 statt 508 Flüchtlinge aufgenommen. Vier Wohnungen in der Mitte: Was die in Rede stehende Unterbringung in den Plattenbauten am Rande des Schmerwitzer Schlosses betrifft, haben nicht nur orts- und fachkundige Kritiker leicht festgestellt, dass eine Integration im nötigen Umfang nicht zu leisten ist. Die Lage abseits, fehlende technische und soziale Infrastruktur sprechen dagegen. Zumal erst recht in Zeiten einer Pandemie solche Quartiere ein Gesundheitsrisiko darstellen. Indes gibt es das Angebot von Gutsbesitzer Gerrit von Schonhoven, vier derzeit leer stehende 90-Quadratmeter-Wohnungen in der Dorfmitte zur Verfügung zu stellen. Nachbarn würden sich wie schon 2015 bei der Eingliederung der Migranten engagieren, so das Versprechen von Lokalpolitiker Johannes Blatt ((Bündnis 90/Die Grünen). Von René Gaffron