Winterdienst des Wiesenburger Bauhofes geht an die Reserven

Der Winterdienst muss an die Reserven gehen. Wohlgemerkt an jene von 2018. Das damals georderte trockene Auftausalz kommt jetzt zum Einsatz. „Zum Glück wird es heutzutage im Sack geordert und bleibt damit länger halt- und verwendbar“, bestätigt Wolfgang Eilert als Leiter des Bauhofes der Gemeinde Wiesenburg/Mark. Seit Sonntagfrüh sind seine sechs Kollegen mit dem Räum- und Streudienst in der 218 Quadratkilometer großen Kommune beschäftigt. Zunächst war es am Wochenende der vergleichsweise heftige Flockenwirbel, der eine bis zu fünf Zentimeter dicke Schneedecke auf Straßen, Wegen und Plätzen bescherte. Momentan schneit es weniger. Allerdings bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sind die Pisten gerade in den Morgenstunden stellenweise sehr glatt. Lockdown reduziert Aufgabenfeld: Deshalb gilt die Konzentration ausschließlich dieser saisonalen Aufgabe. Andere Wartungs- und Pflegearbeiten oder Reparaturen sind verschoben. „Der Lockdown kommt uns entgegen“, räumt Wolfgang Eilert ein. „Weil beispielsweise vor der Grundschule ’Am Schlosspark’ lediglich der Eingang zur Notbetreuung frei gehalten werden muss, reicht ein Schichtbeginn um 6 Uhr aus.“ Dann rückt der kleine Konvoi von seinem Domizil an der B 107 aus. Auch die Zahl der Beschwerden von Bürgern ist überschaubar – denn noch gibt es ja nicht die ganz große Bewährungsprobe, als sich Schneemassen an den Rändern türmten. Grundsätzlich besteht auch überwiegend Verständnis dafür, dass das Sextett in Orange nicht überall zwischen Benken, Klepzig und Reppinichen sofort sein kann. Und wenn Autos so parken, dass keine sichere Passage möglich ist, kann es sein, dass lieber ein Bogen darum gemacht wird. Das gilt auch für Dienstleister Klaus-Peter Mende aus Hohenwerbig (bei Niemegk), der mit bis zu drei Fahrzeugen die Kräfte der Kommune verstärkt. Einsatz nach Prioritätenplan: Auf jeden Fall gaben die Wege an den Kindertagesstätten sowie an den Bushaltestellen absoluten Vorrang, dann folgen die Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshäuser. „Insgesamt 2820 Quadratmeter werden von den beiden 2-Mann-Teams geräumt und gestreut“, erklärt Wolfgang Eilert. Sie sind jeweils mit dem Transporter unterwegs. Daneben räumt ein Traktor die Gehwege innerorts. Das zehn Jahre alte Fahrzeug soll in nächster Zeit ausgetauscht werden. Außerdem ist ein Multicar auf den Straßen zuerst rund um das Schulgelände, später auch außerhalb unterwegs. Von Vorteil erweist sich dabei, dass neuerdings Kastenstreugeräte genutzt werden. Anders als die Schleudern decken sie zwar weniger Fläche ab, sind dabei aber genauer auf der Fläche. „Der Verbrauch an Streumittel sinkt um 40 Prozent“, kann Wolfgang Eilert abrechnen. Gleichwohl wird laut seiner Prognose nach diesem Winter mal wieder eine Bestellung fällig. Von René Gaffron