Bürgermeister abgewählt: Frank Geue und Rolf Geelhaar verlieren ihr Ehrenamt

Der Wusterwitzer Bürgermeister Frank Geue (Freie Bürger und Bauern, FBB) ist abgewählt. 760 Wähler haben gegen ihn gestimmt, 679 für seinen Verbleib im Amt. Geue hofft auf Ruhe in Wusterwitz: Damit haben mehr als 25 Prozent der Wusterwitzer für seine Abwahl gestimmt, das Quorum von 654 Stimmen ist erfüllt. „Ich habe immer gesagt, dass ich mich jedem Ergebnis stelle. Ich glaube es ist sinnvoll, dass wir jetzt alle etwas herunter fahren und etwas Ruhe für Wusterwitz finden“, kommentiert der 59-Jährige. Frank Geue hat den Wahltag im Garten verbracht und trotz der Niederlage mehrere Unterstützer eingeladen. Rolf Geelhaar ist abgewählt: Auch sein Rosenauer Amtskollege Rolf Geelhaar (Freie Wähler, Rosenau, Wusterwitz, Bensdorf) verliert den Posten. 248 stimmten für seine Abwahl, 221 dagegen. Auch hier ist das Quorum von 191 notwendigen Stimmen erfüllt. „So wie mit uns von den Kritikern verfahren wurde, ist eine Niederlage für mich nicht akzeptabel. Mir geht es darum, welche Unterstellungen, Verdächtigungen und falsche Informationen ausgesprochen worden sind, um einen Vorteil für die Abwahl zu erlangen“, sagt er und plant einen Einspruch beim Wahlausschuss. Feier bei den Kritikern der Bürgermeister: Die Abwähler, Mitglieder der „Bürgerinitiative für Bürgerbegehren“, von SPD und CDU feiern. „Alle Mitstreiter sind erleichtert. Es war schwer genug, aber es werden sich neue Kandidaten für eine Neuwahl bereithalten“, sagt CDU-Fraktionschef Ronald Melchert der MAZ. Der Sprecher der BI Steffen Hanke freut sich mit ihm und „nach langem Kampf die Wahlen entschieden zu haben“. Er hofft, „dass wir wieder zur Demokratie zurückkehren können.“ Amtsdirektor äußert sich zu Wahlkampf: Die Stimmung in den Gemeinden ist nicht erst seit der endgültigen Abwahl der ehemaligen Amtsdirektorin Ramona Mayer durch den Amtsausschuss Ende 2019 aufgeheizt. Michael Hase ist seit dem 30. Juli neuer Amtsdirektor und äußert sich zur Lage. „Hier in Wusterwitz ist viel Dampf auf dem Kessel, die vielen Vorkommnisse hier sind eine Sache, die ich so bislang noch nicht erlebt habe“, sagt der Verwaltungschef. So wurden die Privathäuser von Geue und Geelhaar mit Eiern beworfen, Kritiker werfen dem abgewählten Wusterwitzer Bürgermeister vor, 1,2 Millionen Euro „vergeuet“ zu haben. Wie es jetzt weitergeht: Doch wie geht es jetzt weiter? Zunächst stellt der Wahlausschuss die endgültigen Ergebnisse am Mittwoch fest. Dann übernimmt in Wusterwitz der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Engel den Posten seines Vorgängers Frank Geue. In Rosenau ist hingegen Denny Post zuständig. „Innerhalb der nächsten fünf Monate ist eine neue Bürgermeisterwahl anzusetzen. Wann genau das ist, wird sich noch zeigen“, sagt Michael Hase. Seiner Einschätzung nach hat der Wahlkampf den bisherigen Bürgermeistern und ihren Kritikern viel abverlangt. Er hofft, dass alle Beteiligten zur Ruhe kommen. „Wir sollten in Zukunft mehr darauf achten, alle Gemeinden im Blick zu haben und schauen, dass es für alle voran geht“, sagt der 47-Jährige. Von André Großmann