Kunst aus Ton: Diese Wusterwitzerin gestaltet neue Figuren

Geister, Clowns und Mäuse entstehen in Ute Neugebauers Werkstatt. Die Wusterwitzerin gestaltet in der Schulstraße Keramikfiguren und hat in zehn Jahren Tausende Exemplare gefertigt. Hilfe gegen Stress: „Die meisten Menschen sehen meine Figuren und lächeln. Diese Freude ist inspirierend, schön und eine Motivation für meine Arbeit“, sagt die Hobbykünstlerin. Sekunden später nimmt sie einen aus Ton gestalteten Raben aus dem Puppenwagen und zeigt auf eine Igelfamilie. Über ihrer Gartenhecke hängt ein Eselskopf aus Ton, auf dem Boden hat sie Steine bemalt. Für Ute Neugebauer verschönern ihre Produkte bei „ Uti´s Spaßkeramik “ die Umwelt, sind ein Ausgleich zum Stress im Alltag und helfen, auf andere Gedanken zu kommen. „Ich bin gern kreativ und gestalte etwas Neues. Das hilft der Fantasie und lässt mich abschalten“, sagt sie der MAZ. Brennende Kunstwerke: Doch wie entstehen die neuen Kunstwerke? Dazu nimmt die Wusterwitzerin zunächst den Ton, bearbeitet ihn mit einem Schneider, schlägt das Material auf dem Boden und formt es mit ihren Händen. Anschließend trocknet sie die fertigen Produkte zuerst an der Luft und dann für 14 Tage in der Werkstatt. Nach dem Trocknen brennt sie die Produkte für sechs bis acht Stunden bei 1200 Grad Celsius und kühlt die restliche Zeit runter. Dann werden sie glasiert, an der Luft getrocknet und nochmal gebrannt. Die Ideen für ihre Kunstwerke aus Keramik kommen ihr spontan. Hoffnung auf Gäste: In Zeiten der Pandemie ist es ruhig in der Werkstatt. Sobald es möglich ist, öffnet Ute Neugebauer jeden Donnerstag von 11 bis 17 Uhr ihre Räume für Gäste. „Ich hoffe wieder auf Normalität, Gespräche mit Besuchern und würde gern an Kunst- und Handwerkermärkten in der Region teilnehmen. Das bringt Ablenkung, Austausch und neue Ideen“, sagt Ute Neugebauer. Sie denkt über Workshops nach, modelliert auf Anfrage Wunschfiguren und arbeitet mit dem Familienzentrum Wusterwitz zusammen. Die Hobbykünstlerin lebt seit 1995 in der Gemeinde und spielte schon als Kind mit ihrer Oma Martha Thietz am Neuen Kanal. Am liebsten spaziert die 58-Jährige mit ihrem Pudel-Havaneser Frida am Wusterwitzer Kanal. Die Vierbeinerin rennt durch ihre Werkstatt, sieht im Regal Katzen aus Ton und hüpft vor Freude durch den Raum. Pläne für ein buntes Leben: Ute Neugebauer sitzt in der Werkstatt, betrachtet Arbeiten und lächelt beim Anblick ihrer Favoriten. „Die Hähne sehen locker und entspannt aus, den großen Schneemann mag ich besonders gern“, sagt die Wusterwitzerin. Dann kommen ihr neue Ideen für Frühlingsdeko, Blumen und Figuren. „Ich werde die Umgebung weiter verschönern, das Leben bunt gestalten und Menschen so eine Freude bescheren. Wer wissen will, wie aus einem Klumpen Ton neue Gestalten entstehen, kann einfach vorbei schauen“, sagt sie und nimmt sich einen Sack Ton für die nächsten Arbeiten. Ute Neugebauer beantwortet per Mail an uti_neugebauer@web.de Fragen zu ihren Kunstwerken aus Keramik. Von André Großmann