Schule Wollin wartet auf Geld aus dem Digitalpakt

Seit 2019 wartet die Kleine Grundschule Wollin auf eine bessere digitale Ausstattung aus dem dafür vorgesehenen Fördertopf. Damals erarbeitete die kommissarische Schulleiterin Diana Paul mit ihren Kollegen ein umfangreiches Medienentwicklungs-Konzept zur Beantragung von Geld aus dem Digitalpakt. „Jetzt haben wir Januar 2021. Es dauert einfach zu lange, bis die Gelder ankommen, wo sie dringend gebraucht werden.“ Für die Schule geht es um gut 50.000 Euro. Das Geld wäre bitternötig, um nun auch den Distanzunterricht während der Pandemie leichter bewältigen zu können. „Die Daten-Infrastruktur muss hier in Gange gebracht und jeder Klassenraum verkabelt werden“, sagt Diana Paul. Zwar haben die Lehrer Laptops und arbeiten hochengagiert, wie Diana Paul versichert. „Aber in den Klassenzimmern sind die Geräte kaum nutzbar, da wir kein WLan haben.“ Nur ein Medienraum verfügt über stabiles Internet. Da nur einige Lehrer im Homeoffice sind und die übrigen sich auch an der Betreuung der Kinder beteiligen, die in der Notbetreuung sind, teilen sich die Pädagogen diesen Raum, um mit ihren Schülern via Internet in Kontakt zu kommen. „In diesem einen Raum spielt sich im Distanzlernen alles ab.“ Die Lehrer müssen sich absprechen, „wer geht wann in diesen Raum, um Videokonferenzen abhalten zu können“. Auch Laptops fehlen: Laptops für 20 Kinder aus einkommensschwachen Familien „sind zwar rechtzeitig beantragt, aber auch das musste durch das Ausschreibungsverfahren. Jetzt haben wir den Salat und die Kinder sitzen zu Hause ohne Laptops. Der ehrenamtliche Bürgermeister „ist sehr engagiert und hilft uns, wo immer Not am Mann ist. Es ist schwierig, zu sagen, an welcher Stelle es hängt. Es ist einfach zu viel Bürokratie, dass zu viel Zeit vergeht, bis die Mittel dort ankommen, wo sie gebraucht werden“, sagt die Schulleiterin. Eva Friedrich, Amtsleiterin für Ordnung und Soziales im Amt Ziesar, kennt den Ärger. Sie verweist darauf, dass der Digitalpakt die Zeitspanne von 2019 bis 2024 umfasse. „Internet brauchen alle, es wäre schön, wenn die weißen Flecken auf der Landkarte weg wären.“ Der Antrag aus der Schule sei am 12. Oktober vom Amt weitergeleitet worden. Nun warte man auf den Fördermittelbescheid. Da aber der Haushalt der Gemeinde Wollin noch nicht beschlossen sei, könne auch kein Bauprojekt gestartet werden, selbst wenn das Fördergeld jetzt fließe, so Friedrich. Von Marion von Imhoff