Wolliner Baustelle wechselt die Autobahnseite

Die Bankettmaschine dreht ihre letzten Runden. Noch einmal wird der Asphaltfertiger mit Material für den Einbau der Deckschicht gefüttert. Fertig sind die beidseitigen 40 Zentimeter tiefen Versickerungsmulden, die es bisher nicht gab. Grundstückszufahrten sind noch zu pflastern. Der Straßenbau zwischen Wollin und der Anschlussstelle an der A 2 geht seinem Ende entgegen. Am 30.Oktober wird die sechs Meter breite Fahrbahn durch den Landesbetrieb Straßenwesen für den Verkehr freigegeben. Das ist noch nicht alles. Beendet sein wird dann auch die Neuverlegung der Trinkwasserleitung parallel zur Straße in Richtung Grüningen durch den Wasser- und Abwasserzweckverband Ziesar. Verkehr hat stark zugenommen: Was bislang fehlte, ist ein lange geforderter Radweg entlang der L 94. Die gänzlich neue Trasse verläuft vom Wolliner Ortseingang rechts neben der Straße in Richtung Autobahn. „Der Unterbau steht. Für den Einbau der Schwarzdecke brauchen wir zwei Tage“, berichtet Bauüberwacher Christian Krüger vom Landesbetrieb Straßenwesen bei einem Lokaltermin. Der Radweg wird 2,50 Meter breit sein. Zunächst kommen dann Radfahrer aus Wollin sicherer zum Autobahnrasthof. „Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als sich Fußgänger auf die Straße trauten. Inzwischen hat besonders der Lkw-Verkehr von und zur Autobahn enorm zugenommen. Oft wird auch gerast. Gut, dass der Radweg endlich kommt“, meint Anwohner Carsten Trobitzsch. Die Bauleute der Firma Matthäi samt ihrer Nachunternehmen liegen gut in der Zeit. „Es spricht derzeit nichts dagegen, dass der 1. Bauabschnitt pünktlich übergeben wird“, so Bauüberwacher Krüger. Danach wechseln die Firmen auf die Nordseite der Autobahn und arbeiten sich in Richtung Grüningen vor. Dabei wird die L 94 im Anschluss an die Brücke um etwa eine Fahrbahnhälfte auf die rechte Seite verschwenkt, um eine gerade Straßenführung zu erreichen. Eben wegen ihrer Rolle als Verbindungsstraße auch zur Anschlusstelle Wollin wird die Fahrbahn in einer besonderen Belastungsklasse ausgeführt. Mit dem 2. Bauabschnitt wird sich die Ortseingangssituation in Grüningen aus Richtung Autobahn verändern. So erfolgt der Einbau einer Mittelinsel, die gleichzeitig als Querungshilfe für die Radfahrer dient. Denn der künftige Radweg, für den der Boden bereits abgetragen ist, wechselt an dieser Stelle auf die linke Straßenseite. Außerdem wird dort, wo die L 94 auf die durch Grüningen führende L 93 trifft, die vorhandene Mittelinsel erneuert. In diesem Abschnitt muss auch ein unter der Straße führender Rohrdurchlass für einen Seitengraben des Verlorenwasserbachs verlängert werden. Aufwendig ist der Radweg im Bereich der Autobahnbrücke. Zur Böschungssicherung erfolgt der Einbau von L-Elementen aus Beton, Leitplanken sind zu erneuern. Was bedeutet der Baustellenwechsel für die Verkehrsteilnehmer? Wieder befahrbar ist dann der bisher vollgesperrte Abschnitt zwischen Wollin bis zur Autobahnanschlussstelle. Dafür wird ab Freitag, 30. Oktober, auf der Nordseite der A 2 der Bereich von der Anschlussstelle bis nach Grüningen voll gesperrt. Aus Richtung Brandenburg kommend ist die Anschlussstelle Wollin ebenso wie die Ortslage Wollin also nicht erreichbar. Die offizielle Umleitung führt über die L 93 nach Ziesar weiter über die B 107 nach Görzke und von dort über die L 94 nach Wollin. Die vom Landesbetrieb Straßenwesen ausgebaute dorfinterne Abkürzung durch die Wolliner Mühlenstraße über eine Wirtschaftswegbrücke zur L 93 bei Grüningen ist nicht für den überregionalen Verkehr gedacht. Das insgesamt 2,3 Millionen Euro teure Projekt soll im März/April 2021 fertig sein. Von Frank Bürstenbinder